Tel Aviv. Die ökonomische Bilanz des 8-tägigen Krieges zwischen Israel und der Hamas, der vor einer Woche mit einem Waffenstillstands-Abkommen zum Zwecke von Verhandlungen beendet wurde, an deren Zustandekommen hier ohnehin niemand glaubt, ist da: Laut der linksliberalen Haaretz entstanden 400 Millionen Euro Kosten für die Einsätze des israelischen Militärs in der Operation „Wolkensäule“.
Der aktuelle Verteidigungsetat des Staates liegt derzeit bei umgerechnet 12 Milliarden Euro, ein Viertel des Gesamtbudgets. Die zivilen Schäden des vergangenen Krieges umfassen 1 Billion Schekel – 200 Millionen Euro. Letztere beinhalten sowohl die Einkommenseinbußen vieler Unternehmen und Arbeitnehmer südlich von Tel Aviv wie auch die notwendigen Reparaturen, die durch die etwa 1.900 Raketen entstanden sind, die auf israelischem Gebiet Häuser und Autos getroffen haben. Fabriken nahe der Grenze zu Gaza wurden dabei sowohl von Raketen aus dem Gaza-Streifen als auch durch Beschuss der Israeli Defense Force (IDF) in Mitleidenschaft gezogen Entschädigungen sind nicht vorgesehen – bei einem Sozialetat von insgesamt nur 6 Billionen Schekel, 1,2 Milliarden Euro. Der israelische Wirtschaftsminister Shalom Simhon verspricht hingegen großzügige Förderungen für sich neu in der Gegend ansiedelnde Unternehmen. Für Schäden durch Raketenbeschuss an Privathäusern übernehmen im Süden manche Versicherungsunternehmen die Kosten, in Tel Aviv und Rishon Letzion werden die Haus- und Wohnungseigentümer leer ausgehen. Am wenigsten Einbußen hat die Investorenschaft zu verzeichnen, die Börse blieb stabil, der Index stieg ebenso wie die Öl-, Gas- und Telekomaktien. Über Schäden im Gaza-Streifen schreiben andere.