Wäre FFmpeg, eine freie Multimedia-Bibliothek, nicht Open Source, sondern ein kommerzielles Produkt eines Software- und Systemhauses, wäre das Projekt vielleicht am Ende. Denn auch in Unternehmen kommt es vor, dass Mitarbeiter mit ihrem Chef unzufrieden sind – wie gerade einige Entwickler bei FFmpeg. Allerdings bleibt in der privateigentumsbasierten Produktion dann nur die Kündigung. Wenn so mehrere tragende Säulen einer Entwicklung abspringen, ist unter Umständen die Existenz eines ganzen Projekts gefährdet. In der Open-Source-Welt hingegen kann der frustrierte Entwickler das Projekt einfach mitnehmen und einen sogenannten Fork gründen. Und wenn genug andere Entwickler mitkommen, kann der Fork das ursprüngliche Projekt sogar ersetzen. Das FFmpeg-Projekt wird daher auf jeden Fall weiterexistieren: Ob das Original, der De-facto-Fork oder alle beide, ist momentan noch nicht abzuschätzen. Sicher ist jedoch, dass den Benutzern eine der wichtigsten Multimediabibliotheken erhalten bleibt. Und dass auf der Basis der GPL ganz reale Beispiele „freier Kooperation“ (Christoph Spehr) möglich sind. Mehr lesen