„Extend and pretend“ oder „delay and pray“ witzelt die Financial Times Deutschland mit BLick auf die Zukunft von Private Equity Unternehmungen (FTD 15.4.2010, Sonderbeilage, 4). „Viele Banken haben erst einmal Stillhalteabkommen vereinbart.“ Sie rechneten damit, dass nach der Fertigstellung der Rechnungsabschlüsse „deutlich mehr Unternehmen in Schwierigkeiten geraten“.
„Denn in vielen Branchen wie Auto, Einzelhandel oder Maschinenbau bestehen weiter Überkapazitäten. Zahlreiche Unternehmen drückt zudem nach wie vor die Schuldenlast“, nicht zuletzet bei Unternehmen, die bei Übernahmen durch Private Equity Fonds die Übernahmekosten als Schulden übergeholfen bekamen. „Wenn sich die Nachfrage beleben sollte, müssen die Unternehmen zudem ihre Lager wieder aufbauen – und brauchen spätestens dann frisches Geld. Das aber ist bei Banken weiter kaum zu kriegen.“ Eine Umfrage von Roland Berger erwartet 2010 einen „Anstieg der Insolvenzen um mindestens 10 Prozent“: „Wir stehen gerade im Mittelstand vor eine Welle von Folgeinsolvenzen … und einem neuen Pleiterekord“, wird ein Inslovenzverwalter zitiert. Dies treffe auch verstärkt Unternehmen, „die im Kern gesund sind“. Dabei habe „die Refinanzierungswelle gerade erst begonnen: Allein in Deutschland müssen große Unternehmen in diesem Jahr Kredite von 110 Mrd. € umschulden. …Bei den – oft zu hoch – verschuldeten Unternehmen in Private Equity Hand werden laut Ratingagentur Standards & Poor europaweit in diesem Jahr 40 Mrd. € fällig, die mit neuen Bankkrediten kaum zu tilgen sind.“ Bis 2015 kommen noch weitere 440 € hinzu. Ab 2011 „könnte es für viele Mittelständler eng werden: Dann werden die ersten der standardisierten Mezzanine-Programme fällig, die deutsche Banken seit 2004 massiv vertrieben und anschließend am Markt verbrieft haben.“ Mezzanine-Kapital wird von den Banken wirtschaftlich als Eigenkapital behandelt und verbessert so das Rating des Unternehmens. Die Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital wird erheblich erleichtert. Zinszahlungen können als Betriebsausgaben geltend gemacht werden. Doch wenn die Insolvenz droht bleibt oft nur ein dept-equity-swap, Schulden werden in Eigenkapital der Banken umgewandelt. „Doch wohin mit all den unfreiwillig erlangten Treuhandschaften und Beteiligungen, die den Instituten via Tausch von Krediten in Eigenkapital zuwacshen?“ Nicht gerade das Kerngeschäft von Banken ein Unternehmen zu führen. „Es gibt Überlegungen großer Banken, eigene GmbHs mit spezialisierten Personal zu gründen, um die Beteiligungen und Treuhandschaften zu verwalten.“ dead private equity