Commons

Commons sind Gemeingüter und -dienste. Sie sind im Besitz einer Gemeinschaft von Nutzer_innen, die sie aufbauen und gegen Über- oder Unternutzung etwa durch Privatisierung oder Machtmissbrauch schützen. Commons beziehnen sich immer auf Ressourcen, auf die mehrere oder alle Menschen einer community gleiche Ansprüche haben. Beispiele sind digital commons (z.B. freie Software, Wissen) und natural commons (z.B. Land, Wasser). Auch gemeinschaftlich verwaltete Produktionsmittel Solidarischer Ökonomien gehören dazu. Mehr lesen

Türkei: Privatisierungsfolge Generalstreik

TekelSeit Mitte Dezember kämpfen 12.000 Beschäftigte des ehemaligen staatlichen Tabak-Monopolisten Tekel in der Türkei gegen ihre Entlassung. Nach dem Verkauf von Tekel an British-American-Tobacco (Gauloises, Gitanes, HB, Lucky Strike, Schwarzer Krauser, Kim, …) im Jahr 2006 will die islamisch-konservative AKP-Regierung von Ministerpräsident Erdogan 2010 alle noch in staatlicher Hand befindlichen Tekel-Lagerstätten schließen. Damit droht rund 12.000 Arbeitern der Verlust ihres Arbeitsplatzes oder die Überführung in eine 10-monatliche Kurzarbeit mit massiven Lohneinbußen und dem Verlust aller erworbenen sozialen Rechte.

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Serbien: EU-Beitritt heißt privatisieren!

Der Beitritt Serbiens in der nächsten Erweiterungsrunde der EU ist umstritten, gilt aber als unvermeidbar. Serbiens Regierung hat einen Aufnahmeantrag gestellt und tut alles, um dabei zu sein. Dazu gehört das schon länger existierende Privatisierungsgesetz und ein politisches Privatisierungsprogramm, das einen radikalen Bruch mit bisherigen Formen von staatlichem und Belegschafts-Eigentum darstellt und entsprechend soziale Verwerfungen nach sich zieht. Mehr lesen

Freies Kulturradio Berlin

A6_Spendenaufruf.previewAb Mai 2010 kann das freie Kulturradio in Berlin senden. Kontinuierlich für ein Jahr. Auf UKW 88,4 MHz. Der Medienanstalt liegt die Bewerbung vor. Alles ist da. Nur das Geld für die Gebühren fehlt. Jetzt sind alle gefragt: Sendemacher, Veranstalter, Hörer. 5000 Leute. Jede/r ein Zehner. Wenn 5000 Leute zusammenlegen, hat Berlin endlich wieder ein freies Kulturradio. Wie sich ein freies Kulturradio anhört? Wie ein beliebiger Radiosender – minus drei Dinge: Hits, Profis, Spam. Mehr lesen

Gemeingüterreport

GütersystematikGemeingüter (commons) bilden einen gedanklichen Rahmen für eine Gesellschaft, die, jenseits von Markt und Staat, Entfaltungsmöglichkeiten für den Einzelnen und bessere Lebensbedingungen für alle bietet. Das Portal „Gemeingüter“ führt, kurz kommentiert, aktuelle gesellschaftliche Debatten über Gemeingüter zusammen. Egal, ob der Begriff darin genutzt wird oder nicht.
Auch um Gemeingüter gehts im Commonsblog: „Wohlstand durch Teilen“. Zu diesem Thema wird die Heinrich-Böll-Stiftung am kommenden Montag den „Gemeingüterreport“ herausgegeben. Mehr lesen

Krise wird zur Krise der Kommunen und der föderalen Demokratie

Als Standorte von Schuldenbergen sind die Städte und Gemeinden in den letzten Tagen beschrieben worden, ob nun vom „Deutschen Städtetag“ oder von Kommunalpolitikern in führenden Positionen, angefangen von Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth. Die CDU-Politikerin hat dies als Städtetagspräsidentin getan, auch über Parteigrenzen hinweg, wobei es sich beim „Schuldenberg“ ganz offensichtlich nicht um eine inflationär missbrauchte Redefigur handelt, wie zuletzt im Wahlkampf.

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Neue Broschüre: Wem gehört das Meer?

Aus dem BUKO-Newsletter:

Früher einmal war es ganz einfach. 1493 zog Papst Alexander VI. einen Strich auf der Weltkarte und teilte das Meer damit zwischen Spanien und Portugal auf. Aber schon bald war die Frage, wem die Ressourcen des Meeres und die Handelswege gehören, heiß umkämpft. Heute ist das Meer zu großen Teilen Gemeingut – eine ganz ungewöhnliche Ausnahme von der Privatisierung und Nationalisierung der Erdkugel. Es ist das größte „common“, und natürlich wird auch hier darum gekämpft, wer welche Teile für seine nationale oder privatwirtschaftliche Nutzung beanspruchen darf.

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Sabine Nuss über den Klimagipfel und Ostroms Nobelpreis

Nuss über Ostrom im akDie Frage, ob das Nobelpreiskomitee – wie ihm manchmal unterstellt wird – auch mit dieser Auszeichnung Symbolpolitik betreiben will, bleibt spekulativ. Zwei global einschneidende Ereignisse legen diesen Gedanken allerdings nahe: die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise und der UN-Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember. Dort soli über die Reduktion klimaschädlicher Gase verhandelt werden, um das „Umweltgut“ Klima zu schützen. Das wird mit aller Wahrscheinlichkeit scheitern, weshalb viele KommentatorInnen darauf verweisen, dass möglicherweise Ostroms Erkenntnisse
über den Umgang mit „Allmenderessourcen“ weiter helfen konnten. Mehr lesen

Kommunen in NRW reihenweise auf Pleitekurs

Die Kommunen sind pleiteErst gingen US-amerikanische Häuslebauer pleite, dann Banken und dann viele kleine und sogar größere Unternehmen, jetzt trifft es die Kommunen: Die Wirtschaftskrise lässt die Steuereinnahmen der Städte und Gemeinden einbrechen, dafür steigen die Sozialausgaben. Von den Sparoptionen (Gebührenerhöhungen, Leistungskürzungen) sind vor allem diejenigen betroffen, die sich die meist wesentlich teuereren nicht-kommunalen, z.B. privat profitorientiert angebotenen, Ersatzleistungen gar nicht leisten können. So bekommt die Krise eine weitere klassenspezifische Dimension. Den Kommunen nicht nur in NRW, aber dort besonders, droht reihenweise die Überschuldung. Jetzt schlagen sie Alarm. Mehr lesen bei wdr.de – Wirtschaft

Bürgerentscheide: Für die einen mehr Demokratie, für die anderen die größte Verarsche der Welt

anschnittVor ziemlich genau drei Jahren freuten sich Anti-Privatisierungsinitiativen in vielen Städten der Bundesrepublik über das klare Votum des Bürgerentscheides in Freiburg gegen den geplanten Verkauf der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft “Freiburger Stadtbau GmbH”. Zum ersten Mal war es gelungen, mit einer öffentlichen Kampagne eine Privatisierungsplan aufzuhalten. In der Erfolgsfreude damals kaum wahrgenommen wurde die begrenzte Gültigkeit des Abstimmungsergebnisses. Die Bindungsfrist von Bürgerentscheiden beläuft sich auf lediglich drei Jahre. Und genau die sind nun abgelaufen.
Mehr lesen im gentrificationblog
Dagegen spricht sich ein Offener Brief aus:

Sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
es mag Ihnen kleinlich vorkommen, wenn wir über den Verkauf von 20 Wohnungen der Freiburger Stadtbau GmbH und weiterer vier Wohnungen der Stadt Freiburg viel Aufheben machen. Wo doch der Herr Oberbürgermeister glaubhaft versichert hat: „Es wird keinen Verkauf mehr geben.“ (BZ 14.11.09) Jedenfalls nicht für alle 7000 Wohnungen auf einmal, und ganz sicher nicht vor der OB-Wahl im kommenden Frühjahr.

Weiterlesen im Offenen Brief

Erklärung zum vierten Treffen der Bürgerinitiativen zum Erhalt Öffentlichen Eigentums

Am vergangenen Wochenende fand in Braunschweig das vierte bundesweite Treffen des Netzwerks von Antiprivatisierungsinitiativen gemeinsam mit dem Treffen der PPP-Irrweg Kampagne statt. Hier die Erklärung der Teilnehmer/innen:

Erklärung zum Treffen gegen den Ausverkauf des Öffentlichen Eigentums,
Braunschweig,  vom 7.Februar 2010

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Commons: Strategische Perspektive oder Rettung des Kapitalismus?

 
 
Wochenendseminar der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) in der Villa Locomuna, Kölnische Str. 183, 34119 Kassel.

Eine wichtige Eigenschaft des Commonsdiskurses ist seine Anschlussfähigkeit an so ziemlich jede Debatte, von  Kommunist_innen und Anarchist_innen bis hin zu Liberalen und Konservativen findet jeder etwas darin. Doch wohin führt uns dies? In einen Kapitalismus 3.0 (Peter Barnes) oder in die radikale Transformation kapitalistischer Verhältnisse? In einem Seminar will BUKO einen Überblick über die Debatten ermöglichen, strategische Potentiale erkennen und Beispiele aus der konkreten Praxis kennen lernen. Mehr lesen