Das Eigentum ist grundgesetzlich geschützt – Reichtum nicht, vermerkt der „Armuts- und Reichtumsbericht“ der Bundesregierung (2000). Eigentumsbeziehungen sind mit einer Fülle von ökonomischen und gesellschaftlichen Beziehungen verknüpft. Das Eigentum an verschiedenen Vermögensarten generiert Einkommen als Grundlage der Armut – Reichtumsbeziehung. Daten und Analysen zum Reichtum und den verschiedenen Formen des Einkommens wie Vermögens werden in dieser Abteilung zusammengestellt. Die Eigentumslage in der Bundesrepublik verfolgt bereits seit Jahren Rüdiger Liedtke
(jetzt: Wem gehört die Republik 2002?, Frankfurt 2001). Während das private Eigentum am Boden als der genuinen natürlichen Lebensgrundlage in der Geschichte in den entwickelten kapitalistischen Industriestaaten kaum noch hinterfragt wird (im Unterschied zu vielen Entwicklungsländern), ist die Frage Wem gehört das Leben? (Hannsjörg Küster, FAZ 23.6.00) seit Ende der 90er Jahre zum ständigen Feuilletonthema geworden, eng verknüpft mit den neuen Kämpfen um das „Intellectual property“ – die Stichworte sind hier „Natur“ (Hanno Kube, Eigentum an Naturgütern (Duncker & Humblot 1999) und „Wissen“ (s. etwa der Beitrag von Sabine Nuss und Lydia Heller zu Linux) . Wem eine „New Economy“ auf immateriellem Wissen basiert, der wird auch an erster Stelle fragen, wer dieses Wissen besitzt, darüber verfügt, es nutzen kann und dazu Zugang hat. Schließlich ist zu fragen, wie sich Eigentum repräsentiert und organisiert, wer seine Akteure sind.