Organisation und Organisationen des Reichtums

Global agierende Elitenverbünde in der Regel mit US-Basis sind etwa: als globales Diskurs- und Propagandamedium das World Economic Forum, die The Mont Pelerin Society als dem frühen Nukleus des Neoliberalismus, die Trilateral Commission, die The Evian Group / The Council on Foreign Relations als klassischem aussenpolitischem Elitenverbund. Dann der Businessteil der Digerati: The Global Business Network, diskutiert in Krysmanski`s Varianten des amerikanischen Planetarismus, oder das The Business Roundtable als konzeptives Analysemedium. TABD (Transatlantic Business Dialogue) organisiert europäische Kapitalinteressen in den USA, ebenso wie das Institute of International Bankers (IIB). Armin Medosch hat keine Angst vor globalen Eliten und skizziert die ertragreichen Bilderberg-Konferenzen, s. dazu auch mit Blick auf Europa Bilderberg.org Europe’s Corporate Power Elite. Betrachtungen solcher Art werden erleichtert, wendet man sich vorweg dem Index to Conspiracy Scholar’s Nook zu. Eine Übersicht zur Geschichte und Rolle der Mafia und zu Opus Dei behandelt ebenso publicityträchtige Verbünde. Eine Schlüsselstudie zu dem neoliberalen Organisationsprojekt legten vor Dieter Plehwe, Jürgen Nordmann, Bernhard Walpen u.a.: Projekt Buenvista Neoliberal? – Neo-liberale Intellektuellen-und Think-Tank-Netzwerke in der gegenwärtigen hegemonialen Konstellation.
Das European Business Forum hat sich in den letzten Jahren zu einer führenden europäischen Kapitalorganisation mit ausgeprägten konzeptiven und politischen Fähigkeiten entwickelt. Die Unice (Union of Industrial and Employers‘ Confederations of Europe), die „europäische Handelskammer“ (Eurochambres – Association of European Chambers of Commerce and Industry) und das European Round Table of Industrials gehören in dieses europäische Akteursfeld. Eine Studie hierzu ist besonders erwähnenswert: 

Belen Balanya, Ann Doherty, Olivier Hoedeman, Adam Ma’anit and Erik Wesselius: EUROPE INC. Regional & Global Restructuring and the Rise of Corporate Power, US$ 19.95 PAPER2000/01 / 272pp (Foreword By George Monbiot / Introduction / I Corporate Europe / 1. Welcome To Corporate Europe / 2. Laying The Foundations: European PR Agencies And Think-Tanks / 3. Writing The Script: The European Roundtable Of Industrialists / 4. UNICE: Industry’s Well-Oiled Lobby Machine / 5. AMCHAM Chimes In With The Brussels Corporate Choir / 6. Polishing The EMU: The Association For The Monetary Union Of Europe / 7. Doing Business In Amsterdam: The ERT, UNICE And The Treaty Of Amsterdam / 8. Oiling The Wheels: Lobbying For European Transport Infrastructure / 9. Forcefeeding Europe: The Biotech Lobby / II Corporate Led Globalisation / 10. Corporate Led Globalisation / 11. The Transatlantic Connection / 12. Maigalomania: The Global Corporate Investment Agenda And The Citizens‘ Movement Opposing It / 13. The World Trade Organisation: Writing The Constitution Of The Global Economy / III World Inc. / 14. Introduction / 15. Global Elite Meetings: The Bilderberg Group, The Trilateral Commission And The World Economic Forum / 16. Exploiting Sustainability: The World Business Council For Sustainable Development / 17. The Weather Gods: Corporations Profit From Climate Change / 18. The Corporate Cooptation Of The United Nations / IV Alternatives For Europe / 19. Alternatives For Europe / V. Appendices / 1. Navigating The Brussels Labyrinth: The European Union And Its Institutions / 2. A Condensed History Of The EU / 3. List Of ERT Members And Their Companies / 4. Glossary Of Abbreviations / 5. Resources / Index)

Unter den bundesdeutschen Organisationen zunächst wenig im Blick ist die Arbeitsgemeinschaft der Grundbesitzerverbände, [vgl. Selbstorganisation des Eigentums in exclusiven Land Clubs in den USA] politikakteursrelevanter sind die Komplexe der Stiftungen vor allem seit den 80er Jahren geworden (z.B. die Alfred Herrhausen Gesellschaft – Das internationale Forum der Deutschen Bank). Im Bereich des Staatsapparats spielen der Sachverständigenrat und die Monopolkommission traditionell eine große Rolle.

Geschlecht des Reichtums

Nikki van der Gaag wunderte sich schon vor Jahren in „The missing billionaires„, warum es unter den Superreichen so wenig Frauen gäbe, aber immerhin ist auch die Zahl der Millionärinnen steigend. An wildly wealthy women ist über das Web wenig Geld zu verdienen, sie sind in Philantropie engagiert und versuchen laut Time Geld auszugeben, um billig auszusehen oder als Erbinnen die Welt zu ändern

Strukturen und Traeger des Reichtums

Joachim Bischoff analysierte zum 1. Eigentumsworkshop der RLS im Dezember 01 die Kapitaldominanz in der BRD. Produktivvermögen im Shareholder – Kapitalismus [pdf].

Die Zeitschrift Initial 11 (2000) befasst sich mit „Eliten im Zeitalter des Populismus„, das Editorial und der Beitrag von Florian Havemann Versuch über die elitäre Versuchung oder Essay über die essayistische Elite sind online.
Weitere Beiträge:

  • Hartwig Schmidt: Der Pöbel der Elite. Fiktives Gespräch mit Peter
  • Sloterdijk; 
  • Claus Leggewie „You Just Do It“. Der unglaubliche Donald Trump oder: Unternehmer als Politiker als Fernsehhelden;
  • Georg Franck,Prominenz und Populismus. Zu Pierre Bourdieus kapitaltheoretischem Begriff des Elitären;
  • Hermann Schwengel: Transnationale Eliten und posthistorischer Populismus;
  • Sven Papcke:Gewaltsamkeit und die Naivität intellektueller Eliten;
  • Peter Wawerzinek: Auf Tadel aus sein. Wieso ich stets Böses über die Szene geredet und
  • Harald Bluhm :Eliten – ideengeschichtliche Betrachtungen zu einem rhetorisch-politischen Begriff.
    Das Stichwort Eigentum freilich macht sich in diesen Texten rar.


    Ähnliches gilt auch für Die neuen Eliten, die das Thema des Kursbuch 139 (März 2000) sind. 

    Neben Beiträgen von Beate Krais zu Wissenschaftseliten,  Leggiewie zum US-Politikpersonal, anderen (wenig informiert) zur Kultur der US-Netzeliten oder von Mitherausgeber Tilman Spengler, der in einer Alltagserzählung einige belanglos nette Wörter (Teilzeitelite, Elite des Herzens, Elite der Empörten) erfindet, flanieren Heinz Bude (Auf der Suche nach Elite) und Herfried Münkler (Werte, Status Leistung) durch die soziologische Elitentheorie, handeln die Wert-, Funktions- und Machteliten und deren Wechselbeziehungen ab, notieren die gestiegene Anerkennungsbreite der Funktionseliten und insbesondere  der Wirtschaftseliten und die Wiederkehr der alten bildungsbürgerlichen Wertelite in den neuen Bürgerschaftseliten der Zivilgesellschaft.
    Hinsichtlich der Frage des Eigentums und seiner Akteure sind im Kursbuch fünf Beiträge von Interesse. Erfrischend lakonisch und mit unverfrorenen Beispielen gerüstet dagegen Bernd-A. Rusinek`s Beitrag über „Deutsche Eliten im 20. Jahrhundert„: z.B.
    Wenn wir als Historiker auf die herrschenden und staatstratgenden Eliten Eliten blicken…dann stellen sich schnell Begriffe ein, die an Chemie und Physik klebriger Stoffe erinnern: Pech und Schwefel, Adhäsion / Kohäsion und Viskosität. Herrschende Eliten weisen einen hochgradig adhäsiven Charakter auf…Im 20. Jahrhundert waren auf deutschem Boden vier Regime- und damit beanspruchte Elitenwechsel zu verzeichnen…Die Denunzierung der Vorgängerelite bildete die Rechtfertigung für die jeweils neue. Aber die Neuanfangsrhetorik der Regime und Regierungssysteme wurde dadurch dementiert, dass jedesmal auf Eliten des Regimevorgängers zurückgegriffen wurde: teils hatte man keine anderen, teils hatte und wollte man keine anderen, teils hatte und wollte man keine anderen und erlebte das Fortbestehen der überkommenen Eliten nicht als Problem. (S. 32/33)
     Joachim Radkau begibt sich in seinem menatlitätsgeschichtlichen Beitrag Aloha – Vom Abheben deutscher Eliten. Die verborgenen Inseln der Insider und die Demokratisierung der Nervosität in die  Geschichte der deutschen Elitenkultur und fragt nach der Rolle des Exotismus in der stressmindernden Lebenskunst der deutsch-imperialistischer Eliten. 
    Drei Beiträge tangieren direkt die unmittelbare Welt des Eigentums. Manfred Schneider erörtert das Gesicht der Eliten – Götter, Politiker, Wissenschaftler, Künstler oder, dann, auch, der Bankiers: 
    Alles am Habitus des Bankiers lechzt nach Vertrauen…Das Gesicht des Bankiers hat kein Fleisch. Denn der Bankier ist der andere. Man sieht in nur aus der Ferne, und Distanz bildet sein Betriebsgeheimnis. Alles was er sagt und tut, dient der Erweiterung des Abstands zum Rest der Welt…Das Geld hat kein Gesicht, und das Gesicht des Bankiers zeigt uns das mimische Display der Verdrängung.
    Stefan Hornbostel`s Analyse Von Überlebenden, Kolonisten und Newcomern. Neue und alte Eliten in Ostdeutschland vermerkt, dass 
    die Eigentumsstruktur (in Ostdeutschland) weitgehend in westdeutsche Händer überging… (128) denn rund zwei Drittel der privatisierten Unternehmenseinheiten wandderten in die Hände von westdeutschen oder ausländischen Eigentümern, womit die Kontrolle über das Produktivvermögen den alten DDR-Eliten eindeutig entzogen wurde…Aus einem kleinen Teil der sozialistischen Manager wurden kapitalistische Eigentümer und damit Angehörige der lokalen oder regionalen Eliten(130)…Insgesamt dürfte wohl ein Führungskräfteabbau von über 70 Prozent stattgefunden haben (131)…Die Frage der Kontrolle wurde eindeutig durch neue Eigentumsverhältnisse oder politische Säuberung gelöst (132). 
    Michael Hartmann (Aus gutem Stall. Das Elitebewußtsein der deutschen Spitzenmanager) kritisiert das „Nur-die-Leistung-zählt““ -Selbstverständnis der Topmanager deutscher Großkonzerne und zeigt, wie eng Habitus und Eigenschaften mit der sozialen Herkunft verknüpft sind: 
    Von den Vorstandsvorsitzenden der 100 größten deutschen Unternehmen des Jahres 1995 stammten über 80 Prozent aus dem gehobenen Bürgertum…Nahezu jeder Zweite dieser Topmanager kommt sogar aus dem Großbürgertum…In den letzten 30 Jahren hat sich an dieser exklusiven sozialen Rekrutierung der deutschen Soitzenmanager nichts geändert…(100) Von einer sozialen Öffnung der Wirtschaftselite ist nichts zu sehen. (101) 

    Neue ökonomische Eliten im Sachsen der Postwendezeit studierten E. Schreiber und T. Steger (2000, nicht online). Sebastian Herkommer erörtert die neueren soziologischen Zugänge in seinem Text Von der Power Elite zur neuen Klasse der Bourgeois Bohemians („Bobos in Paradise„). Daniel Gross dokumentiert „America`s growing love affair with its own aristocracy“ (Los Angeles Times 18.2.2001). Catherine Welch u.a. zeigen in Interviewing Elites…, wie heikel es ist, auf diesem gesellschaftlichen Level empirische Sozialforschung zu machen. Eine gute Studie legte hier Edmont Goblot vor: Klasse und Differenz. Soziologische Studie zur modernen französischen Bourgeoisie Konstanz 1994.

  • Reichtum, Boden, Immobilien

    Einen äußerst informativen Einstieg zur Frage „Wem gehört der Boden in der BRD“ gab Hermann Behrens in einer Studie zum 1. Eigentumsworkshop der RLS Ende 01 [pdf]. Für die BRD als generelle Quelle der Agrarbericht, aktuell: 2005. Als allgemeine auch kritische Einstiege eignen sich BoKu-Wien und das ökologisch orientierte world resources institute (WRI). Zur Eigentumsseite: This Land Is My Land von Monte Burke and William P. Barrett präsentiert die größten Grundeigentümer der USA. Agrobusiness bietet globale Links. Bemerkenswert hier eine Studie des World Resources Institute zu Tree Trade von 11/1999. Nicht im Netz erhältlich ist die Diplomarbeit von Fabian Thiel, Der Boden im Spannungsfeld zwischen Privat- und Gemeineigentum (Eigentum an Grund und Boden in den neuen Bundesländern). Die Deutsche Gesellschaft für Entwicklungszusammenarbeit behandelt unter der Überschrift Landmanagement u.a. Fragen der Bodenordnung und des Bodenrechts. Ausgreifende Themen sind: Die Veränderung der Landschaft am Beispiel der BRD und Geographien der Macht.

    Zu den USA: NAHB (National Assoc. of Home Builders) – Wells Fargo Housing Opportunity Index (HOI) mit der Liste der Least Affordable Housing Markets. Darüberhinaus die Top 50 Apartment Owners (NMHC), die Top 25 Senior Housing Owners (ASHA) und – mit einigen reichtumsrelevanten Bezügen – Dalton Conley Welfare State and Home Ownership [pdf]. In globaler Perspektive  Bradford Case, William Goetzmann and K. Geert Rouwenhorst: Global Real Estate Markets: Cycles And Fundamentals oder simpel Immobilien auf dem Internet, zur BRD Karin Kurz: Soziale Ungleichheit beim Erwerb von Wohneigentum, in: Informationsdienst Soziale Indikatoren 20 (Juli 1998) S. 5-9 bzw. Recht & Gesetz für Wohnungswirtschaft und Wohnungsbau – Eigentum & Erwerb.

    Einkommenverhaeltnisse in Australien

    Zu den Einkommensverhältnissen in Australien legte 2001 die Society of St Vincent de Paul eine Studie vor („Social Justice in Australia -Income Gaps“), die unter anderem vermerkt: 

    „In the past 10 years in particular globalisation has resulted in massive wealth creation. ABS data shows that between 1992 and 2000 Gross Domestic Product (GDP) grew by almost $180 billion and Australia’s net worth grew by over $830 billion. But there is no shortage of hard evidence that this wealth has been disproportionately spread, both in terms of those to whom it has accrued, and its geographic concentration in specific and identifiable areas of our capital cities. Some examples:

    • While GDP has grown by leaps and bounds in the last 20 years, it is patently obvious to even the most casual observer that not everyone has´ benefited. While the top quintile of households in the 1990s enjoyed around 50% of Australia’s gross weekly incomes, the bottom 20% of Australians received less than 4% ;
    • A comparison of data between the 1993/4 and 1998/9 Household Expenditure Surveys by the ABS (Docs 6530.0) shows for example:
      • The approximate 2.2 million Australians in the lowest quintile of household incomes in the five (5) year period received an average weekly increase of´ $9 – that is a 5% increase to $160 per week.
      • In contrast, the top 20% of income earners over that same period received an average weekly increase of $343 – a 23.4% increase to $1,996 per week.“ 

    Einkommensentwicklung in den USA

    Wer Informationen zur Einkommensentwicklung in den USA erhalten möchte, sei an erster Stelle auf die ganz exzellente Website Inequality.org verwiesen: eine ebenso polemische wie äußerst materialreiche Site zur Ungleichheit in den USA, die ausführlich Fragen der Einkommensentwicklung in den USA behandelt. Zwei weitere stärker wissenschaftsorientierte Quellen sind das UTIP (The University of Texas Inequality Project), das eines der wenigen kritischen US-Hochschulprojekte in diesem Bereich ist und insbesondere eine Reihe sehr nützlicher und anregender Visualisierungen der globalen Einkommensentwicklung bietet. Das Jerome Levy Economic Institute of Bard College ist eine dritte hervorzuhebende Einrichtung, deren Mitglieder eine Reihe ausgezeichneter Studien zur Entwicklung der Einkommen und des Reichtums in den USA vorgelegt haben. So in jüngster Zeit vor allem Edward N. Wolff’s Changes in Household Wealth in the 1980s and 1990s in the U.S. (Mai 2004) [pdf] und Recent Trends in Wealth Ownership, 1983-1998,[pdf], weiter Is Wealth Becoming More Polarized in the United States? (May 2001) [pdf], die Analyse der Frage Racial Wealth Disparities: Is the Gap Closing? (2000) [pdf] und die breit angelegte Analyse der  Discontinuities in the Distribution of Great Wealth: Sectoral Forces Old and New (2000) [pdf], die ebenso wie An Examination of Changes in the Distribution of Wealth from 1989 to 1998: Evidence from the Survey of Consumer Finances (2000) [pdf] ihren Ausgangspunkt in der Debatte der einflußreichen Daten von Forbes hat, endlich Family Structure, Race, and Wealth Ownership: A Longitudinal Exploration of Wealth Accumulation Processes [pdf] von Lisa A. Keister. Ebenfalls von dort der Beitrag von Edward N. Wolff: The Rich get Richer (American Prospect 3/2001). Jared Bernstein, Lawrence Mishel, and Chauna Brocht vom Economic Policy Institute setzten sich in ANY WAY YOU CUT IT. Income inequality on the rise regardless of how it’s measured mit verbreiteten problematischen (und auf ein Kleinreden der Einkommensunterschiede hinauslaufenden) Meßmethoden auseinander [pdf]. Der frühere US-Arbeitsminister Robert Reich polemisiert gegen den „Great Divide“ (American Prospect 12/2000). Das Economic Policy Institute und das Center for Budget und Policy Priorities legten eine Studie zur wachsenden Income – Inequality in den USA vor (2000). Aus krass anderer – neoliberaler – Sicht Dinesh D`Souza „The Virtue of Prosperity„. Susan E. Mayer untersucht How the Growth in Income Inequality Increased Economic Segregation [pdf]. Erwähnenswert – wenngleich mit Focus auf Armut und Sozialpolitik – das Inequality-Projekt in Harvard. 
     William A Bowen demonstriert in seinem Digital Atlas of New York City einen wirtschaftsgeografischen bzw. regionalökonomischen Zugang., ähnlich zu London Stuart Oliver in: The Geographical Division of Incomes in London from 1981 to 1991. Seit Jahren schon ist schließlich die Executive PayWatch-Site der AFL/CIO eine hoch frequentierte Website mit praktischem Informationswert: sie demonstriert nachrechenbare Differenzen. Gerade zu den USA existieren im übrigen zahllose selbstbewundernde Zusammenstellungen der Einkommen im Businessbereich (z.B. die diversen Forbes-Listen).

    Internationale Einkommenverteilung (Daten und Informationsquellen)

    International konzentriert sich die Debatte auf Fragen der Armutsentwicklung. Einkommensfragen werden in der Regel in diesem Zusammenhang thematisiert. Beispiele sind Income Distribution in Developing Countries (OECD), das PovertyNet – Data on Poverty, das International Forum on Urban Poverty (UN), die UNDP Poverty Homepage und natürlich die Weltbank und eine Kritik vom Third World Traveler dazu (und gleich auch zum International Monetary Fund). Materialreich auch die Global Issues-Site zu Poverty und vor allem zu Corporations. Handlich abfragbar sind Social Development Indicators. Als eine der wenigen international angelegten Websites thematisiert Social Watch auch Geschlechterverhältnisse. Das Globalization and World Cities Study Group and Network (GaWC) an der Loughborough University (England) ist ein exzellenter Ausgangspunkt zur Analyse der Einkommens-und Reichtumsentwicklung im globalen städtischen Kontext. Michael F. Forster, Michele Pellizzari stellen in Trends and Driving Factors in Income Distribution and Poverty in the OECD Area [pdf] fest, dass es in keinem von in 21 untersuchten OECD-Ländern seit Mitte 80er es zu einer Verringerung der Einkommensungleichheit gekommen ist. Die großen Differenzen analysieren Branko Milanovicz, Shlomo Yitzhaki: Decomposing World Income Distribution- Does the World have a Middle Class [pdf] (2001). Eine gesonderte Übesicht zur Verschuldung liefert die CSF-Website. Den kaum beachteten Zusammenhang von Konsumerismus und Ungleichheit diskutiert Michael Storper in: Lived Effects of the Contemporary Economy: Globalization, Inequality, and Consumer Society [pdf]. Insgesamt werden diese internationalen Aspekte aber erst zu einem späteren Zeitpunkt ausführlicher dokumentiert (siehe jedoch das UTIP – Projekt und die Arbeiten des Center for Economic and Policy Research – CEPR). Die triumphale Zusammenstellung von Forbes: The Global Power Elite sei gleichwohl hier schon erwähnt und ebenso die Zusammenstellung bei Kluge:


    World Income
    Inequality
     196319931998
    20% „low“ 2.3%1.4%1.2%
    60% „middle“ 27.7%13.6%9.8%
    20% „high“ 70.0%85.0%89.0%