In der aktuellen Ausgabe der Schweizer Wochenzeitung (WOZ) findet sich ein schöner Artikel zum Thema Steuern. Darin rechnet Carlos Hanimann vor, wo das Geld steckt: bei Unternehmen, Vermögenden, Steuerhinterziehern und Erben. Und er zeigt auf, wie man, bzw. der Staat, an das Geld rankommt: durch Steuern.
Der eindrucksvollste Teil des Artikels ist der, in dem Hanimann an einem konkreten — wenn auch extremen — Beispiel illustriert, zu welchen Dimensionen der ReichtumsUNgleichverteilung die aktuelle Einkommens-, Krisen- und Steuerpolitik (in diesem Falle in der Schweiz) führt:
Daniel Vasella , der Chef des Chemiekonzerns Novartis, (hat) im Jahr 2009 vierzig Millionen Franken erhalten (…): Eine Schweizerin, ein Schweizer verdient durchschnittlich während ihres, seines ganzen Arbeitslebens gerade mal vier Millionen Franken. Man müsste also zehn ganze Leben durcharbeiten, um so viel zu verdienen wie Vasella in nur einem Jahr. Oder andersrum: Was ein Durchschnittsarbeiter in seinem ganzen Leben verdient, kassiert Vasella in fünf Wochen. (WOZ Nr. 40, 2011, S. 7)
Übrigens: Das Thema ‚Reiche besteuern‘ beschäftigt auch die Zeitschrift Böckler Impulse (alle Ausgaben stehen als Volltext im Internet). In der Ausgabe 15/2011 findet sich ein Artikel, der die deutsche Situation analysiert („Deutschland schont Vermögende“). Das Ergebnis ist leider ähnlich düster wie in der Schweiz: „Die Bundesrepublik Deutschland besteuert große Vermögen schwächer als die meisten EU- und OECD-Länder.“