Armut und Reichtum in Europa

Im Gegenteil: Der Druck auf Löhne und Sozialstandards hat in ganz Europa zugenommen; nicht weniger, sondern weit mehr Menschen sind heute arbeitslos. Die Armut ist erheblich gewachsen. Gleichzeitig sind die Gewinn- und Vermögenseinkommen explodiert. Es haben sich europäische „global player“ formiert, die ihre Marktmacht und ihren politischen Einfluss in der EU rücksichtslos ausnutzen. Die Konferenz will den 15. Jahrestag der Unterzeichnung des Maastrichter Vertrages zum Anlass nehmen, um über die Entwicklung von Armut und Reichtum in Europa zu informieren und die europäische Wirtschafts-, Finanz- und Wettbewerbspolitik einer kritischen Analyse zu unterziehen. Gemeinsam mit ExpertInnen aus Wissenschaft, Politik und sozialen Bewegungen soll über Alternativen zur neoliberalen Politik und zu europäischen Institutionen, die sich bislang einseitig an den Interessen der großen Konzerne und Wirtschaftslobbys orientieren, nachgedacht werden.

Programm:

13 Uhr: Armut und Arbeitslosigkeit in der EU

mit Michael Klundt (Universität Köln), Dr. Heribert Kohl (Büro für wissenschaftliche Publizistik und Politikberatung (BwP), Erkrath), Prof. Dr. Hansjörg Herr (FHW Berlin) und Ulla Lötzer (MdB)

15.00 Uhr: Reichtum und Konzernmacht in der EU

mit Prof. Dr. Hans-Jürgen Krysmanski (Soziologe, Universität Münster), Prof. Dr. Gretchen Binus (Wirtschaftswissenschaftlerin, Berlin) und Ulrich Müller (LobbyControl)

16.15 Uhr Deregulierung und Privatisierung in der EU

mit Prof. Dr. Jörg Huffschmid (Memorandum-Gruppe, Universität Bremen) und Jürgen Klute (WASG Bundesvorstand)

18 Uhr Alternativen zu Lohnraub und Sozialdumping – der Kampf für ein soziales Europa

mit Oskar Lafontaine (MdB), Sahra Wagenknecht (MdEP), Ernest Kaltenegger (Landtagsabgeordneter, KP Österreich), Michael Schlecht (Chefvolkswirt ver.di Bundesvorstand), Prof. Dr. Christoph Butterwegge (Universität Köln)

Wir laden Sie herzlich ein, an der Konferenz teilzunehmen, die am 10. Februar 2007 ab 13 Uhr im Europahaus (Unter den Linden 78, 10117 Berlin) stattfinden wird.

Um Anmeldung wird gebeten (Kontakt: sahra.wagenknecht@europarl.europa.eu)

Steuerpolitik und Service Public – zwei aktuelle Publikationen von attacschweiz

Mit zwei aktuellen Büchern aus der Reihe ATTAC-Texte im Rotpunktverlag kümmert sich attac um Steuerpolitik und Öffentliche Dienste. Die soeben erschienene Publikation „Kassenkampf“ zeichnet die Geschichte der schweizerischen und internationalen Steuerpolitik der letzten Jahrzehnte nach. Und dass mit „leeren Kassen“ kein Staat zu machen ist, zeigt das Buch „Service Public“ auf, welches letztes Jahr erschienen ist.

Bei Kampagnen gegen die zerstörerischen Praktiken der multinationalen Konzerne und internationalen Finanz- und Handelsinstitutionen, sowie bei sozialpolitischen Auseinandersetzungen im Rahmen von Mobilisierungen gegen die Privatisierung öffentlicher Dienste und sozialer Sicherungssysteme trifft die Frage der öffentlichen Finanzen nach wie vor den Nerv sämtlicher Diskussionenum eine „mögliche andere Welt“. Politik, und insbesondere der Bedarf an Schulen, Krankenhäusern, öffentlichem Verkehr oder Sozialversicherungen im Norden wie im Süden, wird mit öffentlichen Mitteln finanziert.

Mit zwei aktuellen Büchern aus der Reihe ATTAC-Texte im Rotpunktverlag will attac schweiz diese Thematik einem breiten Publikum, insbesondere aber Mitarbeitern und Aktivistinnen aussozialen Organisationen näher bringen. Die soeben erschienene Publikation „Kassenkampf“ zeichnet die Geschichte der schweizerischen und internationalen Steuerpolitik der letzten Jahrzehnte nach, erklärt am Beispiel der laufenden Unternehmenssteuerreform die Umverteilung der Steuerlast von den grossen Vermögen auf die weniger begüterte lohnarbeitende Mehrheit, weitet den Blick aus auf die internationalen Verflechtungen des Steuerparadieses Schweiz und widmet sich möglichen Vorschlägen, wie eine solidarische, demokratische und nachhaltige Steuerpolitik zu gestalten wäre.

Dass mit „leeren Kassen“ kein Staat zu machen ist, zeigt das Buch „Service Public“ auf, welches letztes Jahr erschienen ist. Die aktuellen Diskussionen um die Zukunft der Post, der Bahn und des Elektrizitätsnetzes sowie die ständigen Angriffe auf das Gesundheits- und Bildungswesen sind Anzeichen dafür, dass Liberalisierung und Privatisierung öffentlicher Dienstleitungen zu einem zentralen Pfeiler desneoliberalen Gesellschaftsmodells geworden sind. Die Publikation erläutert, wie diese Politik zunächst in den Ländern des Südensdurch Auflagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Welthandelsorganisation (WTO) zwangsweise gegenüber den Nationalstaaten durchgesetzt wurden, zeigt deren verheerenden Folgenin konkreten Beispielen auf und versucht, allen um das Gemeinwohlbesorgten Menschen schlagkräftige Argumente für zukünftige Auseinandersetzungen rund um den Service Public zubieten.

Die beiden Publikationen bieten einewertvolle Unterstützung für die politische Bildungsarbeit insozialen Institutionen und Organisationen und können direkt beiattac schweiz zum Preis von je 15.-/9,50€ bezogen werden. Die Autorinnen und Autoren sind auf Anfrage auch gerne bereit, die Thesenund Argumente an Vereinsversammlungen oder Teamsitzungen eineminteressierten Publikum auch mündlich zu präsentieren. Siekönnen uns zu diesem Zweck direkt per Mail unter schweiz@attac.org kontaktieren.