Kampagne englischer Gewerkschaften gegen (Re-)privatisierungen im oeffentlichen Dienst
Die IG-Metall-Zeitung für die Siemens-Beschäftigten informiert über eine neue Kampagne englischer Gewerkschaften:"Privatisierungen von Staatsunternehmen und Aufgaben des öffentlichen Dienstes stellen für Gewerkschaften weltweit eine Herausforderung dar. Schließlich gehen dabei in gut organisierten Branchen oft attraktive Arbeitsplätze mit sicherer Altersversorgung verloren – im Gegenzug leidet die Öffentlichkeit zuweilen unter schlechteren Dienstleistungen. Am Ende profitieren davon vor allem die Unternehmen, die die attraktiven Aufträge mit dem Versprechen von Kosteneinsparungen an Land gezogen haben.Jetzt machen britische Gewerkschaften Front gegen weitere Privatisierungen im öffentlichen Dienst. Unter dem Titel "Public Services NOT Private Profits" haben die Transportarbeitergewerkschaft TSSA, die Journalistenorganisation NUJ, die Lehrervereinigung NATFHE und elf weitere Arbeitnehmerorganisationen Ende März in London eine Kampagne gestartet. In einem Flugblatt formulieren sie ihr Anliegen:
+ Der öffentliche Dienst und seine Beschäftigten sind durch die Regierungspläne zu Privatisierungen und Job-Abbau unter beispiellosem Druck. In allen Bereichen des öffentlichen Diensts und ohne jegliche Konsultation mit Arbeitnehmerorganisationen sollen Dienstleistungen privatisiert werden. Die Kosten für die Beschäftigten und die Konsumenten spielen dabei anscheinend keine Rolle.
+ den Bereichen Gesundheit, Ausbildung, Kommunalverwaltung, in Gefängnissen und praktisch allen Bereichen der Verwaltung sollen Dienstleistungen privatisiert werden. Das geplante Education & Inspections Gesetz ist dabei nur der neueste Angriff auf die Idee des öffentlichen Diensts. Selbst dort, wo die Privatisierung gescheitert ist und der Staat die Dienstleistungen zurückholen musste, z.B. bei der Eisenbahn, wird jetzt re-privatisiert!
+ Hunderttausende Jobs sind in Gefahr. Das Einkommen, die Renten und die Arbeitsbedingungen von Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes sind in Gefahr. Öffentliche Leistungen, auf die unsere Gesellschaft angewiesen ist, werden bedroht.
Der aktuelle Angriff auf den öffentlichen Dienst ist so stark, dass allmählich die Idee des öffentlichen Dienstes selbst in Frage gestellt wird.