„Danke, das hatten wir schon!“

Im Deutschlandradio gibt es ein super Veriss des Buches „Danke, emanzipiert sind wir selber!“ von der deutschen Familienministerin KristinaSchröder. „Eine absolute Bankrotterklärung“! Das Deutschlandradio im Gespräch mit der Feministin Barbara Vinken über das Emanzipations-Buch von Kristina Schröder:

„Naiv“, „populistisch“, „reaktionär“: Die Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken kritisiert das Buch „Danke, emanzipiert sind wir selber!“ von Familienministerin Kristina Schröder. Das Buch sei antifeministisch und ein Plädoyer dafür, dass man das Familienministerium eigentlich abschaffen könnte.

How many Sweatshops does it take to make this T-Shirt?

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Mother Jones findet sich ein großer Artikel über die Green Washing Kampagne von Walmart und die Arbeits- und Produktionsbedingungen bei den chinesischen Zulieferbetrieben von Walmart. Besonders eindrücklich ist die Grafik mit dem Titel: ‚How many Sweatshops does it take to make this T-Shirt?‘.

Read more | ›››

Schlecker-Mitarbeiter_innen kämpfen um ihre Zukunft

Lest auf  Mädchenmannschaft Aktuelles  zum Arbeitskampf bei Schlecker:

Die Drogeriemarkt-Kette Schlecker ist ja selten für gute Schlag­zeilen bekannt: Die Arbeitsbedingungen seien so schlecht, dass Kritik häufig nur anonym geäußert wird. Die Angestellten seien in den jeweiligen Filialen oft allein und hätten daher kaum eine Möglich­keit Pausen zu machen. Sie würden unter enormen Druck gesetzt und daran gehindert Betriebs­räte zu gründen. So mussten die Mitarbeiter_innen viele Jahre um grundlegende Arbeitsstrukturen kämpfen, wie z.B. die Gründung von Betriebs­­räten, Tarif­verträgen und den Stopp konzern­interner Leih­arbeit…

Gender Fragen in den Krisen-Protesten

http://ullaebner.wordpress.com/category/3-region/europa/eu/

Wenn man zum Thema Krise und Proteste im Netz nach queerfeministischen Diskussionsbeiträgen, Veransaltungen usw. sucht, stellt man fest, dass diesbezüglich wenig diskutiert  wird in der antikapitalistischen, deutschen Linken. Einige der wenigen Beiträge zum Thema habe ich hier mal zusammengetragen:

Gefunden habe ich eine Veranstaltung der Gruppe d.i.s.s.i.d.e.n.t aus Marburg zur Care-Krise. Der Ankündigungstext dazu ist sehr aufschlußreich.

Außerdem gibts einen Aufruf der Gender AG bei attac! zur Umziengelung des Bundestages im November 2011 als Zeichen des Protestes gegen die Krisenpolitik der Bundesregierung,

Das Gunda Werner Institut hat auf seiner Homepage einen Artikel von Luise Kassner zum Thema: „Die feministische Perspektive auf die Finanz- und Wirtschaftskrise“ veröffentlicht…sehr spannend! Nur leider ist der Bericht von 2009, also etwas veraltet….

In der Monatszeitung ak (Analyse und Kritik) erschien im Juni 2010 ein Artikel von Birgit Sauer zu: „Crisis! What Gender?“, einer geschlechterkritischen Deutung der Finanz- und Wirtschaftskrise.

Wenn ihr mehr Aktuelles zum Thema Krise und Gender findet, her damit!

Frauen/Lesben/Trans Demo in Berlin

Wem gehört die Öffentlichkeit?

Die Berliner Frauen/Lesben/Trans-Demo zum internationalen Frauenkampftag war dieses Jahr nicht allzugt besucht. Schätzungsweise rund 300 Teilnehmer_innen fanden sich um 16Uhr vor dem Familienministerium ein, um gemeinsam gegen „PatriarchatHerrschafts- und Ausbeutungsstrategien und Kapitalismus, und für die Gleichstellung aller Geschlechter“ zu demonstrieren. Aber wie funktioniert das eigentlich mit dem herrschaftsfreien Leben? Und der Kapitalismus, wie kann man diesen „abschaffen“, wennn er doch überall präsent ist? Erklärungen und/oder Überlegungen, wie kollektive und basisdemokratische Wege raus aus diesem ökonomischen System führen, hatte die FLT-Demo (z.B. in Form von Flugblättern oder Redebeiträgen) heute wenig zu bieten. Warum nicht? Wer den Kapitalismus „abschaffen“ will braucht eine breite Bewegung hinter sich und diese verträgt sich nicht mit der Strategie des „unter sich bleibens“…

Slutwalk 2012 in den Startlöchern…

Wem gehört der Körper?

Ja, ihr lest richtig! Auch 2012 soll ein SlutWalk in Berlin stattfinden. Die Planung hierfür steht in den Startlöchern und braucht nun wieder eure Unterstützung um Wirklichkeit zu werden! Auf dem Slutwalk Berlin Blog erfahrt ihr mehr über die aktuelle Planung des Slutwalks 2012.

Die Organisator_innen des Slutwalks Berlin schreiben dazu:

Blick zurück: Was ist ein SlutWalk überhaupt noch mal?

SlutWalks sind Demonstrationen gegen Sexismus, sexualisierte Gewalt, Vergewaltigungsmythen und -verharmlosungen. (Wann, wo und wie die Idee zu dieser Protestform entstand und warum sie überhaupt SlutWalk heißt, könnt ihr hier nachlesen.) Denn wir haben es satt, in einem System zu leben, das sexualisierte Übergriffe, Gewalt und Belästigungen verharmlost, legitimiert und den Betroffenen die Schuld gibt. Wir stellen uns zugleich gegen andere Unterdrückungsmechanismen wie Rassismus, Homo- und Trans*- und Queerphobie, da diese ebenfalls Ursachen sexualisierter Gewalt sind.

Familienpolitik! Wie weiter?

socialismartnature.tumblr.com/

Wem gehört der Feminismus?

In den diesjährigen Berliner Protesten zum internationalen Frauenkampftag spielt das Familienministerium eine zentrale Rolle. Die FrauenLesbenTrans*-Demonstration hat ihre Auftaktkundgebung am 8. März 2012 vor das Familienministerium gelegt, die Interventionistische Linke (IL) Berlin bezieht sich auf ihren 8. März-Plakaten explizit auf  Kristina Schröder. Das Thema Famiienpolitik ist auf der einen Seite ein „klassisch“ feminnistisches Kampffeld, wenn es z.B. um die Auseinandersetzung um die Sichtbarmachung von Haus- und Sorgearbeit geht oder um die Abschaffung geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung. Familienpolitik ist aber auch aus queerfeministischer Sicht ein wichtiger Themenkomplex; Mit wem wollen wir leben und wie fianzieren wir unsere Lebensentwürfe? Wenn man davon ausgeht, dass „Familie“ nicht ausschließlich Vater, Mutter, Kind bedeutet, geht es queerfeministischen Kämpfen um die Gleichberechtigung vielfältiger Lebensformen neben der heterosexuellen Ehe und Kleinfamilie.

Read more | ›››

Kristina Schröder ist zu extrem!

Am 8. März 2012: Den internationale Frauenkampftag nutzt die interventionistische Linke (iL), sich genauer anzuschauen, was das zuständige Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eigentlich so treibt. Nichts Erfreuliches, soviel kann schnell festgesetllt werden: Zivilgesellschaftliche Initiativen geraten unter Extremismusverdacht, nicht Rassismus, sondern „Deutschenfeindlichkeit“ wird zum Problem erklärt und das Elterngeld für Alg-II-Empfänger_innen wurde schlicht gestrichen…

Für Familienministerin Kristina Schröder – die auch zuständig ist für „Frauenpolitik“ – ist das nicht genug: Ihre neueste Erfindung ist das Betreuungsgeld (auch Herdprämie genannt), dessen Gesetzesentwurf derzeit zur Debatte steht. Das Betreuungsgeld richtet sich an Eltern, die während des zweiten und dritten Lebensjahres ihres Kindes keinen staatlichen Kita-Platz in Anspruch nehmen, sondern die Kinderbetreuung selbst organisieren möchten. Als finanziellen „Ausgleich“ bekommen sie dafür ca. 150 €/Monat gezahlt.

Dass Kristina Schröder nicht aus feministischer Überzeugung handelt, ist längst bekannt. Hinter Begriffen wie „Wahlfreiheit“ versteckt sich ihre rechts-konservative Weltsicht. Grund genug, sich den Gesetzesentwurf mal genauer anzuschauen!

Read more | ›››

Green Economy – Die letzte Einhegung?!

Die  internationale Bewegung von Kleinbäuer_innen und Landarbeiter_innen ‚La Via Campesina‘ hält nicht viel von einer ‚Green Economy‘. Ein Stichwort, das vor dem sog. Rio + 20 Gipfel im Juni, der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung, ungemein aufgeblasen wird. Warum die Bewegung findet, dass eine ‚Green Economy‘ genauso wenig oder noch weniger sinnvoll ist als nachhaltige Entwicklung, die der erste Gipfel vor 20 Jahren aufgetischt hat, ist auf der Website der Bewegung nachzulesen.

Keine Gnade für die Ehe

Wem gehört die Familie?

„Neue Familienportraits“, Verena Jaekel, 2007. Ausstellung

Jenseits von konservativer und moderner Familienpolitik entsteht gerade ein Ansatz, der Familie radikal neu denkt – weg von ihrer biologistischen Verfasstheit aus Vater, Mutter und Kind hin zur sozial definierten „Wahlfamilie“. Eigentlich eine alte Idee, wenn wir an den 70ies-Disco-Klassiker „We are family“ von Sister Sledge denken. Was hindert uns aber bis heute daran, mit Menschen, für die wir verantwortlich sein wollen, rechtlich anerkannte Beziehungen führen zu können? Wo liegen die Fallstricken bei der rechtlichen Integration von homosexuellen Paaren und wer sagt überhaupt, dass sich nur zwei Menschen die Obsorge für ein Kind teilen können? dieStandard.at sprach mit der Queer-Theoretikerin Sushila Mesquita über ihre Rezepte für eine Neupositionierung in der Familienpolitik…

„Putin Has Pissed Himself“ oder: Wem gehört die Show?

Die Musikgruppe „Pussy Riot“ provoziert – in U-Bahnen, Luxusgeschäften, auf dem Vorbau des Untersuchungsgefängnisses, vor dem Kreml….

Fünf von acht Musikerinnen der feministischen Punkgruppe Pussy Riot wurden in Moskau vorübergehend festgenommen, als sie ihren Song „Aufstand in Russland“ zum Besten gaben. Die Künstlerinnen müssen mit mehrtägige Arreststrafen rechnen: read more bei Mädchenmannschaft!

Kapitalismus gegen das Klima

Hybridauto. Bildquelle: {a href="http://besten.welt.de/Living/ECO/Hybridauto"}World's Luxury Guide{/a}

Der Klimawandel war in den USA durchaus mal angesagt. Celebreties cruisen in Hybridautos herum, auf dem Beifahrersitz die Öko-Ausgabe der Vanity Fair. Diese Zeiten sind vorbei, so der Befund der Aktivistin und Autorin Naomi Klein. Auch auf politischer Ebene befinden sich die us-amerikanischen Demokraten zu der Problematik im Leerlauf. Das öffnet den Raum für klimaskeptische Republikaner, um noch einmal richtig durchzustarten: Die Klimabewegung als „ein grünes trojanisches Pferd, dessen Bauch gefüllt ist mit roter marxistischer Doktrin“. So die Befürchtung des Teilnehmers einer Konferenz zu Klimawandel des Heartland Instituts, eine Konferenz, die bekannt ist für die Zusammenkunft zahlreicher Klimaskeptiker.

Read more | ›››

Büro Kölpin – Heinz Kölpin

 

Tausende von Syndikalisten laufen herrenlos herum.

(aus einem streng vertraulichen Spitzelbericht vom 19. April 1920)1

In Zeiten des vielleicht größten Geheimdienstskandals der Bundesrepublik lohnt auch ein Blick in die Geschichte. Denn überraschenderweise weiß das weltweite Gewebe bisher fast nichts2 über einen illegalen staatlich-militärischen Spitzeldienst, der vor allem nach der Novemberrevolution bis Ende 1922 im westfälischen Münster sein Unwesen trieb: das Büro Kölpin.

Read more | ›››

  1. Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (LAV NRW W), Büro Kölpin Nr. 179 []
  2. Eigentlich findet sich nur die Beständeübersicht aus dem LAV NRW W und ein zweiteiliger Artikel (pdf1, pdf2), den Erhard Lucas 1972  für Kritische Justiz verfasste; er zitiert dort aus Akten des Bestands. []

Grüner Kapitalismus und der globale Süden

Am 8. Dezember schrieb Jana Flemming in diesem Blog:

Die Ökologiebewegung bewahrt das Kapital vor der Zerstörung seiner gesellschaftlichen und natürlichen Grundlagen.

In der New York Times erschien am 9. Dezember eine Reportage, in der es — zumindest, wenn man den Artikel gegen den Strich liest — um genau den gegenteiligen Effekt geht: Höhere Umweltstandards führen zu einer Gefährdung von Mensch und Umwelt. Ist das nicht ein Widerspruch? Nein! Man muss sich nur die Nord-Süd-Perspektive dazu denken.

Read more | ›››