Gute Kita-Plätze für alle!

Ab August 2013 stehen allen Kindern (ausnahmsweise werden hier Kinder von Hartz4-Empfanger_innen übrigens mal nicht ausgenommen) unter drei Jahren per Rechtsanspruch ein Kita-Platz zu. Doch: Bis zu 260.000 Plätze fehlen noch bundesweit. Und auch das Betreuungsgeld erscheint nur als Kostensenkungsmaßnahme -kommt doch das Betreuungsgeld im Endeffekt billiger als die Schaffung neuer Kita-Plätze- und keines Falls als gerechtes Instrument, qulitativ gute Betreuung für alle Kinder zu gewährleisten.

Wer es sich leisten kann, schickt seine/ihre Kinder in private Kitas mit hohem Betreuungsschlüssel und wer kein Geld hat und auf das Angebot staatlicher Kitas angewiesen ist, muss mit langen Wartezeiten rechnen, mit völlig überfüllten Kitas und gestressten Erzieher_innen.

Heide Oestreich schreibt dazu in der taz:

Zwar bekommen wir 2013 wohl den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz, aber ein Recht auf einen schlechten Betreuungsplatz ist nichts wert. Denn Eltern werden die unterausgestatteten Kitas meiden und sich weiterhin auf den Wartelisten der besseren Einrichtungen auf die Füße treten. Mit anderen Worten: Der Betreuungsausbau fährt vor die Wand. Und unsere Regierung streitet stattdessen über die Subvention von Hausfrauen.

Wem gehört das Geschlecht?

Während in Berlin verschiedene Initativen und Einzelpersonen gegen die Zwangspsychatrisierung von „Alex“ kämpfen, einem 11jährigem Kind, das entgegen seinem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht lebt, entwickeln sich in Argentinien unvorstellbare Fortschritte in puncto Selbstbestimmung der Geschlechtsidentität:

In Argentinien darf künftig jede und jeder selbst das eigene Geschlecht bestimmen – ganz ohne Hormonbehandlung oder Chirurgie. Es ist ein weltweit einmaliges Gesetz.

Lest dazu einen aktuellen Artikel in der Taz.

„Danke, das hatten wir schon!“

Im Deutschlandradio gibt es ein super Veriss des Buches „Danke, emanzipiert sind wir selber!“ von der deutschen Familienministerin KristinaSchröder. „Eine absolute Bankrotterklärung“! Das Deutschlandradio im Gespräch mit der Feministin Barbara Vinken über das Emanzipations-Buch von Kristina Schröder:

„Naiv“, „populistisch“, „reaktionär“: Die Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken kritisiert das Buch „Danke, emanzipiert sind wir selber!“ von Familienministerin Kristina Schröder. Das Buch sei antifeministisch und ein Plädoyer dafür, dass man das Familienministerium eigentlich abschaffen könnte.

Schlecker-Mitarbeiter_innen kämpfen um ihre Zukunft

Lest auf  Mädchenmannschaft Aktuelles  zum Arbeitskampf bei Schlecker:

Die Drogeriemarkt-Kette Schlecker ist ja selten für gute Schlag­zeilen bekannt: Die Arbeitsbedingungen seien so schlecht, dass Kritik häufig nur anonym geäußert wird. Die Angestellten seien in den jeweiligen Filialen oft allein und hätten daher kaum eine Möglich­keit Pausen zu machen. Sie würden unter enormen Druck gesetzt und daran gehindert Betriebs­räte zu gründen. So mussten die Mitarbeiter_innen viele Jahre um grundlegende Arbeitsstrukturen kämpfen, wie z.B. die Gründung von Betriebs­­räten, Tarif­verträgen und den Stopp konzern­interner Leih­arbeit…

Gender Fragen in den Krisen-Protesten

http://ullaebner.wordpress.com/category/3-region/europa/eu/

Wenn man zum Thema Krise und Proteste im Netz nach queerfeministischen Diskussionsbeiträgen, Veransaltungen usw. sucht, stellt man fest, dass diesbezüglich wenig diskutiert  wird in der antikapitalistischen, deutschen Linken. Einige der wenigen Beiträge zum Thema habe ich hier mal zusammengetragen:

Gefunden habe ich eine Veranstaltung der Gruppe d.i.s.s.i.d.e.n.t aus Marburg zur Care-Krise. Der Ankündigungstext dazu ist sehr aufschlußreich.

Außerdem gibts einen Aufruf der Gender AG bei attac! zur Umziengelung des Bundestages im November 2011 als Zeichen des Protestes gegen die Krisenpolitik der Bundesregierung,

Das Gunda Werner Institut hat auf seiner Homepage einen Artikel von Luise Kassner zum Thema: „Die feministische Perspektive auf die Finanz- und Wirtschaftskrise“ veröffentlicht…sehr spannend! Nur leider ist der Bericht von 2009, also etwas veraltet….

In der Monatszeitung ak (Analyse und Kritik) erschien im Juni 2010 ein Artikel von Birgit Sauer zu: „Crisis! What Gender?“, einer geschlechterkritischen Deutung der Finanz- und Wirtschaftskrise.

Wenn ihr mehr Aktuelles zum Thema Krise und Gender findet, her damit!

Queerfeministische Kundgebung in Berlin zur Familienpolitik

Wem gehört die Familie, Teil 2?

Am Freitag, den 09. März, fand die erste queerfeministische Kundgebung der interventionistischen Linken (iL) Berlin am Spreewald-Platz in Berlin-Kreuzberg statt. Rund 120 Menschen nahmen im Verlauf des Nachmittags an der Kundgebung teil, die sich gegen die Politik des Bundesfamilienministeriums und speziell gegen Kristina Schröder richtete. „Extrem unsozial, reaktionär und antifeministisch ist Schröder“, machte die Moderatorin am Mikrofon das Motto des Tages deutlich. Mehr dazu im Bericht zur Aktion….

Frauen/Lesben/Trans Demo in Berlin

Wem gehört die Öffentlichkeit?

Die Berliner Frauen/Lesben/Trans-Demo zum internationalen Frauenkampftag war dieses Jahr nicht allzugt besucht. Schätzungsweise rund 300 Teilnehmer_innen fanden sich um 16Uhr vor dem Familienministerium ein, um gemeinsam gegen „PatriarchatHerrschafts- und Ausbeutungsstrategien und Kapitalismus, und für die Gleichstellung aller Geschlechter“ zu demonstrieren. Aber wie funktioniert das eigentlich mit dem herrschaftsfreien Leben? Und der Kapitalismus, wie kann man diesen „abschaffen“, wennn er doch überall präsent ist? Erklärungen und/oder Überlegungen, wie kollektive und basisdemokratische Wege raus aus diesem ökonomischen System führen, hatte die FLT-Demo (z.B. in Form von Flugblättern oder Redebeiträgen) heute wenig zu bieten. Warum nicht? Wer den Kapitalismus „abschaffen“ will braucht eine breite Bewegung hinter sich und diese verträgt sich nicht mit der Strategie des „unter sich bleibens“…

Slutwalk 2012 in den Startlöchern…

Wem gehört der Körper?

Ja, ihr lest richtig! Auch 2012 soll ein SlutWalk in Berlin stattfinden. Die Planung hierfür steht in den Startlöchern und braucht nun wieder eure Unterstützung um Wirklichkeit zu werden! Auf dem Slutwalk Berlin Blog erfahrt ihr mehr über die aktuelle Planung des Slutwalks 2012.

Die Organisator_innen des Slutwalks Berlin schreiben dazu:

Blick zurück: Was ist ein SlutWalk überhaupt noch mal?

SlutWalks sind Demonstrationen gegen Sexismus, sexualisierte Gewalt, Vergewaltigungsmythen und -verharmlosungen. (Wann, wo und wie die Idee zu dieser Protestform entstand und warum sie überhaupt SlutWalk heißt, könnt ihr hier nachlesen.) Denn wir haben es satt, in einem System zu leben, das sexualisierte Übergriffe, Gewalt und Belästigungen verharmlost, legitimiert und den Betroffenen die Schuld gibt. Wir stellen uns zugleich gegen andere Unterdrückungsmechanismen wie Rassismus, Homo- und Trans*- und Queerphobie, da diese ebenfalls Ursachen sexualisierter Gewalt sind.

Familienpolitik! Wie weiter?

socialismartnature.tumblr.com/

Wem gehört der Feminismus?

In den diesjährigen Berliner Protesten zum internationalen Frauenkampftag spielt das Familienministerium eine zentrale Rolle. Die FrauenLesbenTrans*-Demonstration hat ihre Auftaktkundgebung am 8. März 2012 vor das Familienministerium gelegt, die Interventionistische Linke (IL) Berlin bezieht sich auf ihren 8. März-Plakaten explizit auf  Kristina Schröder. Das Thema Famiienpolitik ist auf der einen Seite ein „klassisch“ feminnistisches Kampffeld, wenn es z.B. um die Auseinandersetzung um die Sichtbarmachung von Haus- und Sorgearbeit geht oder um die Abschaffung geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung. Familienpolitik ist aber auch aus queerfeministischer Sicht ein wichtiger Themenkomplex; Mit wem wollen wir leben und wie fianzieren wir unsere Lebensentwürfe? Wenn man davon ausgeht, dass „Familie“ nicht ausschließlich Vater, Mutter, Kind bedeutet, geht es queerfeministischen Kämpfen um die Gleichberechtigung vielfältiger Lebensformen neben der heterosexuellen Ehe und Kleinfamilie.

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Kristina Schröder ist zu extrem!

Am 8. März 2012: Den internationale Frauenkampftag nutzt die interventionistische Linke (iL), sich genauer anzuschauen, was das zuständige Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eigentlich so treibt. Nichts Erfreuliches, soviel kann schnell festgesetllt werden: Zivilgesellschaftliche Initiativen geraten unter Extremismusverdacht, nicht Rassismus, sondern „Deutschenfeindlichkeit“ wird zum Problem erklärt und das Elterngeld für Alg-II-Empfänger_innen wurde schlicht gestrichen…

Für Familienministerin Kristina Schröder – die auch zuständig ist für „Frauenpolitik“ – ist das nicht genug: Ihre neueste Erfindung ist das Betreuungsgeld (auch Herdprämie genannt), dessen Gesetzesentwurf derzeit zur Debatte steht. Das Betreuungsgeld richtet sich an Eltern, die während des zweiten und dritten Lebensjahres ihres Kindes keinen staatlichen Kita-Platz in Anspruch nehmen, sondern die Kinderbetreuung selbst organisieren möchten. Als finanziellen „Ausgleich“ bekommen sie dafür ca. 150 €/Monat gezahlt.

Dass Kristina Schröder nicht aus feministischer Überzeugung handelt, ist längst bekannt. Hinter Begriffen wie „Wahlfreiheit“ versteckt sich ihre rechts-konservative Weltsicht. Grund genug, sich den Gesetzesentwurf mal genauer anzuschauen!

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Am 8.März ist internationaler Frauenkampftag

Am 8.März 2012 gibts es  viele Aktionen zum 101. internationalen Frauenkampftag.

Informiert euch bei Mädchenmannschaft, auf der Homepage der interventionistischen Linken (iL) und/oder dem Blog der FLT-VV Berlin über (queer)feministische Aktionen in eurer Stadt. Warum ist die Lohnlücke zwischen „Frauen“ und „Männern“ immernoch bei 23%? Warum beträgt die durchschnittliche Rente von „Männern“ 984 Euro, die von „Frauen“ nur 509 Euro? Wie wollen wir leben und mit wem? Jeder Tag ist ein Frauenkampftag!

Keine Gnade für die Ehe

Wem gehört die Familie?

„Neue Familienportraits“, Verena Jaekel, 2007. Ausstellung

Jenseits von konservativer und moderner Familienpolitik entsteht gerade ein Ansatz, der Familie radikal neu denkt – weg von ihrer biologistischen Verfasstheit aus Vater, Mutter und Kind hin zur sozial definierten „Wahlfamilie“. Eigentlich eine alte Idee, wenn wir an den 70ies-Disco-Klassiker „We are family“ von Sister Sledge denken. Was hindert uns aber bis heute daran, mit Menschen, für die wir verantwortlich sein wollen, rechtlich anerkannte Beziehungen führen zu können? Wo liegen die Fallstricken bei der rechtlichen Integration von homosexuellen Paaren und wer sagt überhaupt, dass sich nur zwei Menschen die Obsorge für ein Kind teilen können? dieStandard.at sprach mit der Queer-Theoretikerin Sushila Mesquita über ihre Rezepte für eine Neupositionierung in der Familienpolitik…

„Putin Has Pissed Himself“ oder: Wem gehört die Show?

Die Musikgruppe „Pussy Riot“ provoziert – in U-Bahnen, Luxusgeschäften, auf dem Vorbau des Untersuchungsgefängnisses, vor dem Kreml….

Fünf von acht Musikerinnen der feministischen Punkgruppe Pussy Riot wurden in Moskau vorübergehend festgenommen, als sie ihren Song „Aufstand in Russland“ zum Besten gaben. Die Künstlerinnen müssen mit mehrtägige Arreststrafen rechnen: read more bei Mädchenmannschaft!

Solidarität mit den Streikenden an der Charitè

Neues vom Streik der Beschäftigten der CFM in Berlin gegen Dussmann

Seit dem 12. Mai streiken die Beschäftigten des Charité Facility Management GmbH gegen Billiglöhne und miese Arbeitsbedingungen.Jetzt gibts ne Kundgebung am 5.12. und eine Demo am 7.12.  Lest hier den Auruf: Flugblatt-des-Soli-Komitees-CFM

Außerdem:

Um in der Öffentlichkeit diesen Streik präsenter zu machen und über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten der CFM sowie die Tarifauseinandersetzung, die nun mehr über 2 Jahre andauert zu informieren, haben sich ver.di Vertrauensleute der CFM in Zusammenarbeit mit dem Solidaritätskomitee CFM für die Auflage des Schwarzbuches CFM stark gemacht, welches seit kurzem in gedruckter Version zur Verfügung steht. Das Schwarzbuch CFM soll die Beschäftigten in ihrer Tarifauseinandersetzung unterstützen. Es soll die zum Teil unhaltbaren Arbeits- und Einkommensbedingungen für die Öffentlichkeit darstellen un die Bedeutung von Tarifverträgen erklären. Es soll auch anderen Belegschaften, die in einer ähnlichen Arbeitskampfsituation sind, Mut machen, sich gewerkschaftlich zu organisieren und für die Durchsetzung ihrer Interessen und Forderungen einzutreten.

Das Schwarzbuch kann unter sylvi.krisch@verdi.de zum Solidaritätspreis von 3,00 €/Stück bestellt werden.