Die Financial Times widmet sich in einer neuen Übersicht ihrer Wochenendbeilage „Arts & Weekend“ vom 8./9. Oktober 2005 wieder einmal der beliebten Gruppe der 25 Top-Milliardäre: „Millionaires are definitely out; billionaires are in.“ Milliardäre sind vorwiegend amerikanisch, verheiratet und haben zwei Kinder. Sie haben gemeinsam runde 320 Milliarden Dollar zusammengeheckt.
An der Spitze der FT-Liste stehen vier dotcom-Unternehmen. Die Zahl der Europäer nimmt zu und es sind Männer. Sie nach Ansicht der Autoren ebenso gestresst wie andere Menschen auch. Sie haben Probleme wie wir alle – zum Beispiel Bill Gates, der sich wütend darüber ausließ, immerhin von der Regierung China`s „gevögelt“ (fucked) worden zu sein, was Microsoft eben dementierte; die Gewohnheiten weiterer Milliardäre wie Murdoch, Buffett oder Kamprad (Ikea-Gründer), Carlos Slim (Mexico), George Soros, die Googles Brin & Page, Yahoo-Filo, eBay-Jeff Skoll oder Amazon-Jeff Bezos werden kursorisch behandelt. Auch das Image von den Luxusrussen wird von der FT bedient. Oder des alten Reichtums am Beispiel von Thurn und Taxis. Nur noch 37 der 400 reichsten Amerikaner haben ihr Vermögen geerbt, wie die neueste Forbes-Liste vermerkt; in den 1980ern waren es noch rund die Hälfte. Die Zahl der toughen boys, so suggeriert darauf die FT, welche in das Vom-Tellerwäscher-Zum-Millionär-Modell passen, nimmt zu – und diese Gruppe agiert überdurchschnittlich im Finanzwesen.. Sie haben auch ein Herz und spenden, wie Bill Gates, der 95 % seines Reichtums nicht Kindern vererben sondern für philantropische Zwecke abgeben wolle.
Und FT gibt noch einen Lesetipp: Stephen Haseler: The Super-Rich: The Unjust New World of Global Capitalism (2000).