In den öffentlichen Bussen ist keine Spur mehr zu finden vom Schleier der Befangenheit, der üblichweise die Gesten der Passagiere hemmt. Die Fremden reden miteinander, sie sprechen sich nicht mehr nur einfach an. Eine Bande in geheimer Absprache an einer Straßenecke. Größere Zusammenkünfte auf den Hauptstraßen, wo sie ernsthaft diskutieren. Die Angriffe antworten aufeinander von einem Stadtteil zum anderen, einer Stadt zur andern, von einem Tag zum andern. Eine weitere Kaserne wurde geplündert und niedergebrannt. Die Bewohner eines geräumten Wohnheims haben die Verhandlungen mit dem Rathaus abgebrochen: sie wohnen stattdessen jetzt dort. In einer Anwandlung von Klarheit erstarrt ein weiterer Manager inmitten einer Sitzung vor einer Handvoll Kollegen. Akten mit den persönlichen Adressen aller Polizisten und Gendarmen sowie der Angestellten des Strafvollzugs sickern durch und haben zu einer bislang unbekannten Welle überstürzter Umzüge geführt. In das alte Spätzle-Restaurant des Viertels werden gemeinsam produzierte Überschüsse gebracht und geholt, was uns fehlt. Dort trifft man sich auch, um zu diskutieren, über die allgemeine Situation und das notwendige Material für die Werkstatt. Das Radio informiert die Aufständischen über den Rückzug der Regierungstruppen. Eine Granate hat gerade eben die Mauer des Gefängnisses in Stammheim aufgerissen. Unmöglich zu sagen, ob ein Monat oder Jahre vergangen sind, seit die »Ereignisse« begonnen haben. Die Kanzlerin mit ihren Mahnungen zur Ruhe scheint ziemlich alleine dazustehen. Mehr lesen
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