Türkischer Präsident auf dem Weg in die Piratenpartei?

Viele twittern. Auch die Mächtigen haben mittlerweile entdeckt, wie sie mit Informationshäppchen ihre Untertanenschaft („Freunde“) bei Laune halten können. Allerdings gilt auch für Staatspräsidenten: Vor dem Tweet einmal nachdenken. Sonst könnte es sein, dass man über einen Film schwärmt, den es noch nicht auf DVD gibt und der auch noch nicht im Kino ist. So wie es dem türkischen Präsidenten passierte. Mehr lesen

Vorweihnachten: Klar zum Ändern!

Alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit kommt die Lizenzierungsproblematik von Notenblättern auf. Seit gut einem Jahr bietet die GEMA Tarife für Kindergärten und Vorschulen an, damit auch diese Bildungseinrichtungen rechtssicher Kopien davon anfertigen können. Natürlich wird dafür ein entsprechender Obulus fällig. Aus diesem Grund sucht der Musikpiraten e.V. Notenblättern gemeinfreier Advents- und Weihnachtslieder, die entweder unter Creative Commons lizenziert sind, oder von den Urhebern sogar als gemeinfrei ausgezeichnet wurden. Der Verein lobt hierfür sogar einen kleinen finanziellen Anreiz aus. Mehr lesen

Wikipedia-Akademie

Am 19. und 20. November veranstaltet Wikimedia Deutschland in der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main die vierte Wikipedia Academy. Damit führt sie das Konzept der vergangenen Jahre fort: Wikipedia-Community und „Scientific Community“ sollen verstärkt miteinander in Dialog treten. Die Wikipedia ist als ein zentrales Medium aus der modernen Wissenschaftskommunikation kaum noch wegzudenken. Nun gelte es, das öffentliche Verständnis für Prozesse kollektiver Wissensdarstellung zu verbessern, Wikipedia als Plattform für den Dialog mit einer großen, interessierten Öffentlichkeit weiter zu etablieren und die Akzeptanz der freien Enzyklopädie und ihrer Schwesterprojekten weiter zu erhöhen. Rund um die Idee Freien Wissens und Wissensvermittlung werde es z.B. um Qualitätssicherung, Open Access, Freie Lizenzen und Wikipedistik gehen. Mehr lesen

Mythen des Musikmarkts

Der Open Music Contest e.V. hat eine Informationsbroschüre zusammengestellt, die den oft erklärten direkten Zusammenhang von illegalen Downloads mit Umsatzrückgängen auf dem deutschen Musikmarkt neu zur Diskussion stellt. Interessant ist dabei vor allen Dingen, dass die herangezogenen Daten vom Bundesverband Musikindustrie selbst stammen. gulli.com unterzieht die Broschüre einer Kritik und kommt zu dem Ergebnis, dass etwaige Kritikpunkte der eigentlichen Intention der Broschüre nicht schaden. Es gehe den Machern nämlich darum, härtere und noch kompliziertere Gesetze im Bereich des Urheberrechts zu verhindern. Man fordere eine vernünftige Diskussion darüber, was an Maßnahmen notwendig sei und was nicht. Die Broschüre sei hierzu ein guter Einstieg.

Freies Kulturradio Berlin

A6_Spendenaufruf.previewAb Mai 2010 kann das freie Kulturradio in Berlin senden. Kontinuierlich für ein Jahr. Auf UKW 88,4 MHz. Der Medienanstalt liegt die Bewerbung vor. Alles ist da. Nur das Geld für die Gebühren fehlt. Jetzt sind alle gefragt: Sendemacher, Veranstalter, Hörer. 5000 Leute. Jede/r ein Zehner. Wenn 5000 Leute zusammenlegen, hat Berlin endlich wieder ein freies Kulturradio. Wie sich ein freies Kulturradio anhört? Wie ein beliebiger Radiosender – minus drei Dinge: Hits, Profis, Spam. Mehr lesen

Konferenz: ÜberLeben in den »Creative Industries«

Creative IndustriesDie »Creative Industries« gelten als Schlüssel für die Metropolenentwicklung im 21. Jahrhundert. Stadtregierungen wie in Berlin rücken sie ins Zentrum von Image- und Standortpolitik. Bei den Debatten steht vor allem der Nutzen für Wirtschaft und Stadtentwicklung im Vordergrund – selten werden die gewandelten Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kreativen in den Blick genommen. Sie sollen auf dem Kongress zum Thema werden. Die digitale Revolution der Produktions- und Distributionsmittel, die Kämpfe um intellektuelle Eigentums- und Verwertungsrechte, flexiblere Unternehmensstrukturen und Arbeitsverhältnisse, die Projektform der Arbeit und die Privatisierung von Kultureinrichtungen haben Arbeits- und Lebensweisen wie Subjektivitäten verändert. Einer schier unübersichtlichen Zahl von Betätigungschancen steht eine enorme Konkurrenz um Jobs und Aufträge gegenüber, den gewachsenen Ausdrucksmöglichkeiten ein Druck zur Konformität des Marktes, einer freieren Selbstbestimmung die Selbstausbeutung in informellen und entgrenzten Arbeitsverhältnissen bei unsicheren Einkommen. Mehr lesen

Reichlandstil

moneyfactory.gifOft wird gerade in Zeiten, in denen sogar ein paar Superreiche in Schwierigkeiten geraten sind, die selbstverständliche Art stilvoller Restreichtumsnutzung übersehen, die Einrichtungen wie das US-Schatzamt ermöglichen. Zweifellos gerade heutzutage eine zentrale Aufgabe neben der Verwandlung des US-Haushalts in der Welt größten Abfalleimer. Diese unverzichtbare Regierungseinrichtung beherbergt das US Bureau of Engraving and Printing (http://www.moneyfactory.gov/), über das der stilsichere Reiche ungeschnitte Währung erwerben kann – so ist ein Bogen mit 32 zusammenhängenden Eindollarscheinen ausgesprochen günstig für 55 $ zu bekommen. Das eignet sich nun sehr schön zum Verpacken kleiner Geschenke, wie Edwina Rogers, Gattin des Washintoner Lobbyisten Ed Rogers, in einem kleinen Film uns zeigt. Edwina kennt sich da aus, denn sie war 2001 und 2002 Direktoren dem National Economic Council des Weissen Hauses, bei Mr. President Bush.

Römische Tempel: Wegen Privatisierung geschlossen.

pantheon_4viewslg.gifGriff nach dem Kulturerbe: In Italien mögen mehr Schönheiten rumstehen als in den anderen Ländern. Doch nun sind sie bedroht. Der Etat für die Denkmalpflege wird um 150 Millionen Euro gekürzt, damit steht die Denkmalspflege grundsätzlich zur Disposition. Was bisher die Ausnahme war, könnte zur Regel werden: die Privatisierung der architektonischen Traditionsbestände in Italien.

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Vermögenslob

VermögensloberJa, es gibt sie noch, die guten Vermögenden und jene, die sie loben, die Vermögensforscher also.

Da gibt es den Vermögensforscher Thomas Druyen. Er ist seit 2007 Professor des Lehrstuhls für vergleichende Vermögenskultur an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien, seit 2006 am Institut für Soziologie Universität Münster Direktor des Forums für Vermögensforschung und es gibt ihn auch schon länger am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Freien Universität Berlin. Weiter gab es ihn etwa im Vorstand der Schweizerischen Peter Ustinov Stiftung, es gibt ihn noch als Kuratoriumspräsident der Stiftung Dialog der Generationen in Düsseldorf und als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Kloster Steinfeld. Auch gibt es ihn als Texter. Und er ist glücklich verheiratet mit Jenny Jürgens, der Tochter von Udo Jürgens, über dessen Vermögen er offen spricht.

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Kultur der Privatisierung – und das Begehren nach Teilhabe dagegen

208432.pngZur Kunst (k)einer demokratischen Kultur: Berlin-Kreuzberg, Mariannenplatz – einst rebellischster Ort an der Mauer, immer noch ärmster Fleck in Berlin und nach wie vor Spitzenreiter bei der Migrationsquote – wird innovativ. In Erkenntnis der damit einhergehenden Aufwertung des Standortes wird dies von der GRÜN dominierten Bezirksverwaltung intensivst gefördert. Notorisch pessimistische Seelen beobachten hingegen seit Längerem etliche Anzeichen, dass die Stadtumstrukturierung nicht vor Kreuzberg halt macht und auch hier die Vertreibung verarmter AnwohnerInnen in vollem Gange ist. Mehr lesen