Dass die seit 2008 andauernde Krise des Kapitalismus vor allem als Instrument der Disziplinierung eingesetzt, also weniger als Anlass genommen wird, über Politiken jenseits des Neoliberalismus nachzudenken, ist offensichtlich. Auch auf der Großbaustelle, die hierzulande das Bildungssystem darstellt, lässt sich bisher keine Abkehr von der Konzeption unternehmerischer Universitäten, Volkshochschulen etc. beobachten. Ein Licht auf die Situation in Griechenland wirft nun ein Aufruf von WissenschaftlerInnen. Es heisst dort:
In den letzten Jahren unterwirft eine Reformwelle in der Europäischen Union aber auch weltweit die Hochschulbildung dem Dienst und der Logik der Marktwirtschaft. Die Hochschulbildung verwandelt sich allmählich von einem Staatsgut in ein Konsumgut für KonsumentInnen der finanzkräftigen Gesellschaftsschichten. Die universitäre Selbstverwaltung sowie die Autonomie der akademischen Prozeduren werden abgeschafft. Die Produktion und Aneignung von Wissen aber auch die Arbeitsbedingungen der akademischen Gemeinde gehorchen nun den Gesetzen der Privatwirtschaft, in der die Universitäten ihre Finanzierung suchen sollen.
Griechenland ist vielleicht das einzige Land der Europäischen Union in dem die Versuche diese „Reformen“ einzuleiten bisher gescheitert sind. Unter den wichtigsten Gründen für diesen Fehlschlag zählen der vehemente Widerspruch der griechischen Gesellschaft und die griechische Verfassung. Letzere sieht vor, dass die Hochschulbildung ausschließlich von staatlichen, gänzlich selbstverwaltete und vom Staat finanzierte Institutionen geführt wird.
Der ganze Text ist hier nachzulesen, die Petition kann an dieser Stelle unterzeichnet werden.