Demokratisieren statt privatisieren (Drei Thesen und ein Arbeitsplan)

LabourNet Germany lädt ein!

Liebe Kollegen,
vielleicht interessiert Euch diese Sache ja, sie ist auch Ergebnis einiger Diskussion mit Kollegen, die ihre Sachen bei uns publizieren etcpp; jetzt haben wir für das kommende WSF in Brasilien mit einigen Gruppen aus einigen Ländern ein entsprechendes Treffen vereinbart und eine Arbeitskonferenz in der BRD so Mitte 2009.
Wenn Du, oder welche, die Du irgendwo auf der Welt kennst, Interesse daran haben irgendwie mitzumischen: keine Hemmung.

DEMOKRATISIEREN STATT PRIVATISIEREN
(Drei Thesen und ein Arbeitsplan)

1.
Der Widerstand gegen Privatisierungsprojekte in aller Welt richtet sich in der Regel dagegen, Grundbedürfnisse der Menschen noch direkter dem Diktat privater Profitinteressen zu unterwerfen, als es durch (wie auch immer) öffentliche oder staatliche Unternehmungen in der Marktwirtschaft ohnehin passiert. Wobei wichtig ist zu bemerken, dass dieser Widerstand in vielen Ländern so eng mit einer Kritik bestehender „öffentlicher“ Unternehmungen verbunden ist, dass es inzwischen bereits eine ganze Reihe Gesetzgebungen gibt, die Beteiligung der BürgerInnen an Entscheidungen vorsehen – oder gar vorschreiben. Kaum Widerstand gibt es in solchen Bereichen, in denen die Grundbedürfnisse schon immer privatwirtschaftlich bewirtschaftet wurden -Nahrung und Wohnung etwa. Die jüngste Welle quasi weltweiter Proteste gegen teuere Lebensmittel weist daraufhin, dass es Zeit wird, die Frage auch hier zu stellen. Und: Geht man vonn einem solchen umfassenderen Ansatz aus, wird die mit den Privatisierungen verbundene Stärkung undemokratischer Elemente besser sichtbar – eine positive Lösung vielleicht einfacher.

2.
Dies wird noch deutlicher, wenn Inhalt und Qualität der bisherigen Versorgung zum Thema gemacht werden – gesunde Nahrung oder ein Transport- oder Bildungswesen im Dienste der Öffentlichkeit, oder aber auch ethisch geleitete Dienstleistungen. Dabei eröffnen sich im besten Falle neue Bündnismöglichkeiten und es kann auch eine gesellschaftliche Debatte über Lebensqualität bestärkt werden.

3.
Beide Aspekte führen direkt zur Frage, wie denn nichtprivate Unternehmen geführt werden sollen: Ohne dass Belegschaften und Bevölkerung dabei einen wirklichen Einfluss ausüben, kann von einer demokratischen Alternative zum privaten Kommando nicht gesprochen werden.
Dazu gibt es weltweit zahlreiche Erfahrungen in jede Richtung, die ausgewertet werden sollten: dieses Element der Bewegung zu stärken ist unser zentrales Anliegen.

4.
Noch im Jahre 2008 wird es in einigen Ländern Diskussionsveranstaltungen über diese Thesen geben. Danach werden jene Gruppierungen, die diese gemeinsame Arbeit mittragen, im Januar 2009 auf dem Weltsozialforum ein gemeinsames Seminar organisieren, das der ersten gemeinsamen Erfahrungsauswertung dient. Gegen Mitte 2009 wird in Deutschland eine ausführlichere Arbeitskonferenz organisiert (an der, sei es durch Anreise, sei es etwa über Videokonferenzen auch die Gruppierungen aus anderen Ländern teilnehmen werden) die der Vertiefung dieser ersten Auswertung und der Verwirklichung erster praktischer gemeinsamer Schritte dienen soll. Bisher erörtert (mehr nicht) sind etwa die Möglichkeiten eine eigene mehrsprachige Homepage beim LabourNet Germany (und/oder bei anderen Portalen mit größerem Publikumsverkehr) zu publizieren, ergänzt um eine eigene Mailingliste für aktuelle Aktionen und der Herausgabe einer Zeitung im pdf-Format 2-3 mal im Jahr in der Erfahrungen ausgewertet werden können, sowie die Redaktion von Beiträgen zu einer Art Handbuch „Anders gegen Privatisierung“…

Till Strucksberg
Tel. 0231 – 77 39 29
FAX 0231 – 73 00 19
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Für Dortmund und Umgebung:
interessante Veranstaltungen unter
www.dortmund-initiativ.de

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