Trend: Individual-Privatisierung der Gesundheitsberatung

Die Menschen in Deutschland verordnen sich Medikamente immer häufiger selbst. Das führt zu Preissteigerungen bei rezeptfreien Medikamenten. Immer mehr Deutsche gehen immer weniger zum Arzt, sparen die Praxisgebühr und verordnen sich stattdessen selbst Medikamente. Rezeptfreie, apothekenpflichtige Arzneimittel erreichten nach einer aktuellen Studie der Wiesbadener Marketingberatung UGW im vergangenen Jahr insgesamt ein Umsatzvolumen von rund sechs Milliarden Euro. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich demnach neben Erkältungspräparaten, Verdauungs- und Schmerzmitteln auch Lifestyle-Medikamente wie „Fat-Burner“, Antifaltenmittel oder Antidepressiva. Bis 2010 werde für den deutschen Selbstmedikationsmarkt mit einem Wachstum von bis zu 50 Prozent gerechnet. In einer bundesweiten Umfrage unter 120 Apothekern sagten laut UGW 68 Prozent der Befragten, sie erwarteten bei rezeptfreien Medikamenten bis Ende des Jahres eine Absatzsteigerung. Mehr als jeder zweite befragte Apotheker (56 Prozent) rechnet demnach zudem mit zum Teil deutlich anziehenden Endverbraucherpreisen.

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