GB, J: Postprivatisierung
Großbritannien und Japan wollen ihre staatliche Post privatisieren. Doch das ist bei Briten und Japanern ziemlich unpopulär. Weiterlesen
Großbritannien und Japan wollen ihre staatliche Post privatisieren. Doch das ist bei Briten und Japanern ziemlich unpopulär. Weiterlesen
Margaret Thatcher, neoliberale Premierministerin in Großbritannin in den achtziger Jahren, privatisierte British Telecom, diverse Energieversorger und Rolls-Royce – nur Royal Mail tastete sie nicht an. Nun soll das Postunternehmen zumindest teilweise renoviert werden – und wie damals bei anderen Staatskonzernen gibt es erbitterten Widerstand der Gewerkschaften. Mit umfassenden Streiks wollen Gewerkschaften den Regierungsplänen begegnen. Das Management von Royal Mail geht nun auf Konfrontationskurs – Zehntausende Streikbrecher sollen den geplanten Arbeitskampf ausbremsen, meldet Spiegel online. Mehr Infos (unter anderem eine chronologische Darstellung des Privatisierungskonflikts) gibts in englischer Sprache im Dossier „Royal Mail Dispute“ der Communication Workers Union.
Die neue japanische Regierung friert die Privatisierung der Post ein. Statt ausschließlich als gewinnorientiertes Unternehmen soll die Japan Post künftig gemeinnützig operieren, stellte Premier Yukio Hatoyama gestern klar. Er erfüllt damit eines seiner zentralen Wahlkampfversprechen. Und riskiert damit großen Zoff.
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Neben der englischen Kirche war die englische Post die älteste Industrie in Staatseigentum. Das wird jetzt anders. Mehr lesen (in Englisch)
Schon 2005 und 2007 geisterten Privatisierungsmeldungen durch die Wirtschaftspresse. Die Feldpost der Bundeswehr hat DHL schon übernommen. Derzeit geht es um die Privatisierung des Gütertransports, also der Erstatzteile- und Ausrüstungstransporte für die Bundeswehr in ihre Einsatzgebiete. Darunter fallen auch Waffen- und Munitionstransporte. Gegen letzteres protestiert eine Kampagne „gegen DHL – Deutsche Heeres Logistik“.
Viele Postdienstleistungen, wie z.B. Briefkästen leeren oder Zustellungen, werden inzwischen von Taxifahrern oder Pizzalieferanten erledigt. Und: Die Post drängt die Subunternehmer die Kosten drastisch zu reduzieren. Die Forba-Studie „Beschäftigungsverhältnisse bei den neuen Postdienstleistern“ fasst die Privatisierungsfolgen im Postdienstleistungsgewerbe auf der Basis österreichischer Daten sehr schön zusammen. Mehr lesen über Dumping-Löhne nach der Privatisierung