Der Deutsche Gewerkschaftsbund schlägt als Ergebnis der von ihm eingesetzten Expertenkommission die Einführung einer Bürgerversicherung und Abschaffung der privaten Krankenversicherungen vor. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach betonte bei der Vorstellung des Berichts, dass sich nur mit der Bürgerversicherung die chronische Einnahmeschwäche der gesetzlichen Krankenversicherung „nachhaltig und sozial gerecht kurieren“ ließe. Bei ihrem Modell werde es für alle Bürger nur noch eine Form der Krankenversicherung geben, wobei die Kassenbeiträge auf alle Arten von Einkommen erhoben werden, erklärte Buntenbach im Namen des DGB. Sämtliche heute noch privat versicherten Personen, wie zum Beispiel viel Beamte und Selbstständige, sollen nach den Vorstellungen der Reform-Kommission des DGB Stück für Stück in der gesetzliche Krankenversicherung (GKV) integriert werden. So sollen ab einem noch festzulegenden Stichtag keine Neuzugänge in die PKV mehr möglich sein und die Bestandskunden der PKV wieder in die GKV zurückkehren. Die PKV würde demnach in ihrer heutigen Form abgeschafft und in der zukünftige Bürgerversicherung untergebracht werden. Die angesparten Rückstellungen sollen den Vorschlägen der Kommission zufolge ebenfalls in die GKV übergehen und die privaten Krankenversicherer außerdem einen Beitrag zum GKV-Finanzausgleich leisten. Allein auf Basis dieser Umstrukturierungsmaßnahmen ließen sich den Aussagen der Reform-Kommission zufolge die Beiträge um 1,1 Prozent senken.
Aber wem gehören eigentlich die Privaten Krankenversicherungen? Die DKV z.B., eine der größten, ist als Aktiengesellschaft Teil der ERGO-Gruppe und gehört in diesem Verbund zu fast 100% der Münchener Re. Diese wiederum ist zu 100% in „Streubesitz“, d.h. es gibt mehr als einhundertausend institutionelle und private Anleger, der größte mit derzeit etwas mehr als 10% ist die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway Inc., von der mehr als 30% dem US-Milliardär Warren Buffet gehören, vgl. Wikipedia (Stand Dez. 201o).