Aufsatz-Annotation: Dialektik der Privatisierung

Zum Wochenende einen Literaturhinweis, Abt. Theorie: Christoph Henning: „Dialektik der Privatisierung. Zu einigen sozialen Nebenfolgen des Rückbaus des Öffentlichen“, in: Stephan Jansen/Birger Priddat/Nico Stehr (Hg.): Die Zukunft des Öffentlichen. Multidisziplinäre Perspektiven für eine Öffnung der Diskussion über das Öffentliche, Wiesbaden (VS Verlag) 2007, S. 196-210.

Textauszug:

Die Zukunft des Öffentlichen ist unsicher. Das liegt schon allein daran, dass auf den zweiten Blick gar nicht so klar ist, was „das Öffentliche“ eigentlich ist. Es gibt mindestens zwei große semantische Felder, die durch den Gegensatz öffentlich/privat abgesteckt werden. Da ist zum einen die Dimension von Politik versus Wirtschaft, von Staat versus Markt, von privater versus öffentlicher Finanzierung. Privatisierung bedeutet hier: Übergang von öffentlicher in private Trägerschaft, oder schlicht: Vermarktlichung. Und es gibt zum anderen die persönliche Intimsphäre, das Privatleben, gegenüber der Öffentlichkeit, dem öffentlichen Leben auf der Straße, auf dem Markt oder in den Medien. „Öffentlicher Raum“ in diesem Sinne findet sich auch in privat betriebenen Unternehmungen wie etwa in Shopping Malls, und in diesem Sinne sprechen wir auch von privaten Rückzugsräumen oder von Veröffentlichung (go public).

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