Debatte um Privatisierung der Zentralsterilisation

PRÜFUNG / Die Reinigung von Operationsinstrumenten wird derzeit im Krankenhaus vorgenommen. Eine Kremser Firma möchte diese Aufgabe übernehmen.
KREMS / Soll die Zentral-Sterilisation Teil des Krankenhauses bleiben oder an einen privaten Anbieter vergeben werden? Diese Frage sorgt derzeit für heiße Diskussionen.Vereinfacht formuliert geht es darum, Operationsinstrumente nach Gebrauch für einen neuen Einsatz zu reinigen und wieder keimfrei zu machen.
Dies geschieht derzeit in der „Z-Steri“ hausintern, es gibt aber auch das Angebot von VSZ (Versorgungs- und Servicezentrum für medizinischen Bedarf), einem Tochterunternehmen der Regina-Putzerei, diese Aufgaben (wie bereits für vier andere Spitäler in NÖ und Wien) zu übernehmen.
Die Begeisterung im Krankenhaus hält sich in Grenzen: „Ein Haus unserer Größe mit vielen Akutfällen braucht diese Einrichtung. Wir begeben uns mit der Ausgliederung in die Abhängigkeit einer Privatfirma“, lauten einige Argumente.
„Das Sterilmachen von Operationsutensilien ist – wie die Wäscherei, die seit Jahrzehnten extern erledigt wird – ja kein Kerngeschäft eines Krankenhauses“, zieht Ing. Josef Kotzinger von VSZ einen Vergleich. Als wesentlichstes Argument für eine Beauftragung seines Unternehmens führt er ins Treffen, dass die Sterilisation bereits qualitätsgesichert nach den strengen Richtlinien des „Medizinproduktegesetzes“ erfolgt. Aufgrund der geringen Entfernung zum Krankenhaus könne man auch die Zeiten für Abholung und Rücklieferung kurz halten.
Bürgermeister Franz Hölzl wurde mit dieser aktuellen Thematik zuletzt in einer NÖGUS-Sitzung konfrontiert, wo er seit kurzem Mitglied im „ständigen Ausschuss“ ist (die NÖN hat darüber berichtet): „Mit dem Wegfall der Zentralsterilisation könnten wichtige Raumreserven für den Operationsbereich frei gemacht werden“, kündigt der Kremser Stadtchef eine neuerliche Überprüfung der Argumente und Kosten unter diesem Gesichtspunkt an.
VON KARL PRÖGLHÖF
Niederöstereichische Nachrichten, 31.10.2005

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