Die Oekonomie digitalen Wissens (Literatursammlung)

Den aktuellen Mainstream vertreten Margaret Blair, Gary Hoffman and Salvatore Tamburo: Clarifying Intellectual Property Rights for the New Economy[pdf] (2001).
Jenseits der üblichen Herangehensweise hat sich Brian Thomas Carroll um einer Visualisierung des Cyberspace bemüht – indem er handfest der elektronischen Infrastruktur (electronetwork) nachging. Ein prominenter Frühläufer zu dieser Debatte ist John Perry Barlow`s: The Economy of Ideas (Wired 3/1994).

Eine lange Diskussion entwickelte sich um die unhaltbaren Thesen von Franck / Goldhaber: Michael H. Goldhaber: Die Aufmerksamkeitsökonomie und das Netz – Teil I. Telepolis vom 27.11.1997, Teil II. Telepolis vom 12.12.1997; weiter Georg Franck: Jenseits von Geld und Information. Zur Ökonomie der Aufmerksamkeit. Telepolis vom 9.11.1998; dann Florian Rötzer: Geschäftsmodelle in der Aufmerksamkeitsökonomie. Aufmerksamkeit gegen bares Geld. Telepolis vom 1.2.1999 und kritisch dazu Richard Barbrook: The High-Tech Gift Economy. Aus der Mailingliste Nettime vom 19.10.1998 (und die Fußnoten dazu) und sein Text Cyber-Communism. How the Americans are superseding capitalism in cyberspace (aus der Mailingliste Nettime vom 6.9.1999). Peter Kollock: The Economics of Online Cooperation: Gifts and Public Goods in Cyberspace, in: Marc Smith and Peter Kollock (Hg.): Communities in Cyberspace, London 1999 debattierte ebenfalls den geschenkökonomischen Ansatz.
Schliesslich stärker noch überleitend zu der neueren auf die freie Software bezogene Debatte Rishab Ayer Gosh: Kochtopfmärkte. Ein ökonomisches Modell für „freie“ Ressourcen im Internet. Telepolis vom 29.07.1999. Einige interessante Beiträge in diesem Zusammenhang über Commodity and Copyright kommen von Wendy Gordon. Ins ökonomische Detail gehen dann James Bessen und Eric Maskin mit ihrer Studie Sequentielle Innovation, Patente und Imitation (MIT, Boston 1999) [pdf], welche zu belegen sucht, dass das Patentsystem in diesem Technologiebereich eher nicht innovationsstimulierend ist. Ganz anders dagegen der Vortrag von Fritz Teufel auf der Tagung der heinrich-Böll Stiftung im Oktober 2000 zum Thema Software-Patente – Motor oder Bremse für Innovationen? [pdf] Dazu auch Widdison R,  Software Patents Pending? Heft 3/2000 The Journal of Information, Law  and Technology (JILT) und Rainer Fischbach’s Gewerbeschutz (ix 9/1999).
Gesondert zu nennen sind die Beiträge von Sabine Nuss, z.B. über „Digitales Eigentum“ zum 1. Eigentumsworkshop der RLS Ende Dezember 2001.

Und: Die Auguren einer grundsätzlichen Neuverwandlung des Kapitalismus durch die Digitalisierung der Ökonomie und eine wissensgesellschaftliche Transformation sind spätestens im Herbst 2001 im Angesicht des Börsencrashs verstummt. Um so relevanter eine nüchterne Einschätzung der „New Economy“. Zur US-Entwicklung dazu zunächst Dale W. Jorgenson, Kevin J. Stiroh: Raising the Speed Limit: U.S. Economic Growth in the Information Age [pdf], weiter grundsätzlich Stephen S. Cohen, J. Bradford DeLong, and John Zysman (2000), „Tools for Thought: What Is New and Important About the ‚E-conomy‘?“ BRIE Working Paper 138 (Berkeley: Berkeley Roundtable on the International Economy)[pdf].