Soziale Unruhen sind noch keine sozialen Kämpfe, aber die Presse horcht auf: Die International Labor Organisation – ILO untersuchte den Zusammenhang zwischen Verarmung und Protesten in wirtschaftlichen Krisenzeiten.
Als Folge der Wirtschafts- und Währungskrise ist das Risiko sozialer Unruhen in der EU in den vergangenen Jahren merklich gestiegen. Das geht aus einer Kurzanalyse der internationalen Arbeitsorganisation ILO hervor, die an diesem Montag bei einer Regionalkonferenz der zur Uno gehörenden Sonderbehörde in Oslo vorgestellt werden soll (Spiegel).
Die ILO arbeitet mit einem Bemessungsindex, nach dem in Griechenland, Zypern, Italien und Protugal das Risiko sozialer Unruhen 12 Punkte höher ist, als vor der Krise.
Die ILO macht vor allem die Sparpolitik, die den Krisenländern verordnet wurde, für den Anstieg der Arbeitslosigkeit in der EU auf nunmehr 26 Millionen Menschen verantwortlich. Die Euro-Staaten hätten zu viel Wert darauf gelegt, ihre Haushalte zu sanieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern(Spiegel).
Im Neuen Deutschland wird ein Diskussionpapier der ILO zitiert. Demnach löst die hohe Arbeitlosigkeit in Verbindung mit sozialer Unsicherheit aufgrund von Sparmaßnahmen ein Gefühl von Ungerechtigkeit aus. Diese führe zu sozialen Protesten, die leicht auf andere Länder übergehen können.