Gestern hat die sehr sehenswerte und informative Comicausstellung (Un)mögliche Bildungswege in der Rosa Luxemburg Stiftung Berlin eröffnet. Nachzulesen sind die Bildungswege von acht Menschen. Thematisiert werden Rassismus, Religionszugehörigkeit, Geschlecht, soziales Umfeld und ökonomische Situation, die allesamt die Bildungswege der einzelnen Menschen beeinflussen und mitbestimmen. Zu hören sind die Interviews, aus denen die Comicstrips gezeichnet wurden. Zu sehen ist ein Trailer zu den gesellschaftlichen Zusammenhängen von Bildungsungleichheiten, die auch ausführlicher im Begleitheftheft zu finden sind.
Zur Eröffnung wies Florian Weiss darauf hin, dass es um Zukünfte, statt Herkünfte geht. Die Rosa Luxemburg Stiftung hat das Lux Like Stipendium ins Leben gerufen, um gerade diejenigen ohne akademischen Bildungshintergrund zu einem Studium zu ermutigen und strukturelle Ungleichheiten etwas zu verringern. Bildungsabschlüsse sind ein wichtiger Faktor auf dem Lebensweg. Es geht um Entfaltung und Durchlässigkeit auf allen Ebenen. Und Begabung ist nicht angeboren, wie Katrin Reimer in ihrem Vortrag betonte: Sie ist strukturell bedingt.
Die strukturellen Voraussetzungen begünstigen bereits Begünstigte. Die Ausstellung macht das klar. Das zur Ausstellung passende Stipendienprogramm Lux Like Stipendium bietet ein Beispiel für den Umbau dieser Struktur. Die Ausstellung kann bei ausgeliehen werden oder als Poster bestellt werden, wie das erklärt der Ausstellungsflyer auf Seite 3. Sie eignet sich für Schulen, Universitäten und Fachhochschulen ebenso wie als Material für die außerschulische Bildungsarbeit.