Die Partei DIE LINKE nutzte ihren diesjährigen Infostand bei „3 Tage Marburg“, um die Festbesucher zur Zukunft des Universitätsklinikums Gießen Marburg (UKGM) zu befragen und Unterschriften gegen den geplanten Personalabbau zu sammeln. Die Interessierten konnten entweder einen roten Stimmzettel mit dem Text „Ich will, dass das Klinikum in privater Hand bleibt“ oder einen grünen mit „Ich will, dass das Land das Klinikum zurückkauft“ in zwei Glasurnen werfen. Die Sprecherin des Stadtverbandes der LINKEN Inge Sturm, die am vergangenen Samstag Abend den Informationsstand in der Barfüßerstraße betreute, war erstaunt über die Reaktionen des Festpublikums:
„Die Empörung über die Folgen der Privatisierung des UKGM ist so groß, dass wir nicht lange bitten mussten, abzustimmen oder zu unterschreiben.“
Sie konnte sich nicht erinnern, dass an einem Stand er LINKEN bei 3TM ein politisches Thema auf derart großes Interesse gestoßen sei.
Co-Sprecher Nico Biver machte sich Sorgen über die Glaubwürdigkeit der Abstimmung weil anfangs niemand für den Verbleib des Klinikums in privater Hand votierte. Aus diesem Dilemma habe aber der stellvertretende Vorsitzende der Jungen Union Marburg-Biedenkopf Stephan Klenner herausgeholfen, der den ersten von insgesamt fünf roten Stimmzetteln in die Urne der Privatisierungsbefürworter warf. In der anderen waren am Sonntag Abend 242 grüne Stimmzettel. 98,0 Prozent hatten damit für den Rückkauf des UKGM durch das Land gestimmt. Über 100 Menschen hatten außerdem den Aufruf gegen Personalabbau des Bündnisses „Gemeinsam für unser Klinikum“ unterschrieben.
„Auch wenn unsere Abstimmung nicht repräsentativ ist“ erklärt Biver, „wird der Wunsch der Menschen in Marburg, Gießen und Umgebung deutlich, dass das UKGM sich nicht weiter an Profitinteressen sondern an den Bedürfnissen der Patienten und der Beschäftigten ausrichten muss.“
Er forderte die Offenlegung der Verträge des Landes mit der Rhön-Klinikum AG und erklärte, dass DIE LINKE alle Initiativen in Marburg, der Region und Hessen unterstützen werde, die Privatisierung des UKGM rückgängig zu machen und die Interessen der Beschäftigten und Patienten zu schützen.