Schweinerei: Piopatente auf Schweine

WutzRöntgenstrahlen, Aspirin oder Staubsauger – all diese Erfindungen sind patentiert worden. Aber kann man ein Schwein als Erfindung bezeichnen? Der amerikanische Agrar-Konzern Monsanto tut genau dies und hat seine Patente mittlerweile sogar weiterverkauft. Jetzt wehrt sich in Bayern ein Bündnis gegen die Enteignung auf der Grundlage von Biopatenten. Vgl. z.B. die Mitteilung bei handwerkermarkt.de oder das Save our Seeds Feature der taz

Verfassungsreferendum in Ecuador

Am 28. September wird es soweit sein. Zum fünften Mal in nur 2 Jahren werden in Ecuador 9,6 Millionen Wahlberechtigte zu den Urnen gerufen werden, diesmal um über das Inkrafttreten der neuen Verfassung abzustimmen. Mit der neuen Verfassung geht es laut Präsident Rafael Correa um das „Ende der langen und traurigen neoliberalen Nacht“ und den sogenannten Sozialismus des 21. Jahrhunderts in Ecuador. Obwohl die meisten Umfragen der Zustimmung zur neuen Verfassung eine knappe Mehrheit vorhersagen, gibt sich die rechte Opposition noch lange nicht geschlagen und versucht eine Mehrheit für das Verfassungsprojekt mit allen Mitteln zu verhindern.
Erwähnenswert sind die Artikel über den Umweltschutz, die Nationalparks und Reservate. Dort werden ein Recht auf saubere Luft und sauberes Wasser definiert. Das Verbot genmanipulierten Saatgutes ist vorgesehen. Interessant und neu ist hierbei, dass die Umwelt an sich als Subjekt mit Rechten vorgesehen ist. Die Stärkung des Nationalstaates hinsichtlich seiner sozialen Verantwortung und der Kontrolle der natürlichen Ressourcen ist allerdings im Kontext der regionalen Integration Lateinamerikas zu verstehen. Mehr lesen

Workshop „Natur als Beute“

Wem gehört das Saatgut und was passiert, wenn es privatisiert und patentiert wird?, das und anderes wird diskutiert auf dem internationalen Workshop der Rosa-Luxemburg-Stiftung „Natur als Beute“, der anlässlich der Bonner UN-Vertragsstaatenkonferenz (MOP4/COP9) zur Biodiversität stattfinden wird. Termin: 17. Mai – 18. Mai 2008 in Berlin, mit ReferentInnen aus Mexiko, Chile und Mali. Anmeldungen sind noch möglich und erwünscht. Mehr lesen

Privatisierung von Nutzpflanzen, öffentlich-rechliche Reportage

In der Sierra Juárez in Mexiko, der Wiege des Mais, wurde gentechnisch veränderter Mais der Firma Monsanto auf den Feldern entdeckt, obwohl dort ein Anbauverbot besteht. Die Indios sehen sich in ihrer Existenz bedroht, wenn demnächst nur noch patentierter Gen-Mais auf den Feldern wächst. Seit Jahrtausenden haben sie den Mais kultiviert. Sie fürchten eine zweite „Conquista“, die die letzten Indiokulturen vernichtet. Der Film „Die zweite Eroberung – Mexiko und der Gen-Mais“ von Joachim Petri aus dem Jahre 2004, jetzt in drei Teilen bei YouTube (Teil 1, Teil 2, Teil 3), recherchiert, wie der Gen-Mais in die Sierra Juárez gekommen ist und zeigt die Folgen für die Indios auf.

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Inwertsetzung und Industrialisierung der Meere

Was Filme wie wie „Darwins Alptraum“ – http://de.wikipedia.org/wiki/Darwins_Alptraum – oder „We feed the World“ – http://www.we-feed-the-world.at – in dramatischer Reportage-Form herausarbeiten, liest sich ganz unspektakulär – als Forschungsförderungsprogramm der Europäischen Union: http://ec.europa.eu/research/agriculture/projects/list_theme_13_en.htm
Die dramatischen Bilder der Dok-Filme im Hinterkopf fällt es allerdings leichter, den Wissenschaftssprech gegen den Strich zu lesen und die Hidden Agenda der EU-Meeresforschungspolitik zu erahnen: Inwertsetzung, Kolonisierung und Industrialisierung der Meere.

Private Aneignung von Fisch und ihre Folgen

Aneignung der Meere bzw. der Ressourcen aus dem Meer ist ein klassisches Beispiel der Tragedy of the Commons: Fischbestände sind ein Allmendegut. Individuell rational handelnde Akteure (Fischerei-Industrie) versuchen so effektiv wie möglich soviel Fisch wie möglich zu fangen.
Praktisch führt dies bei technischer Entwicklung und Industrialisierung unter den Bedingungen kapitalistischer Konkurrenz zu einem starken Rückgang der Fischbestände und zu Überkapazitäten in der Fischfangflotte, da der Aufwand, ausreichend Fisch zu fangen, bei rückgängigen Beständen immer weiter wächst und betrieben wird.
Politisch interessant ist vor diesem Hintergrund der Streit um die in den 1970ern einsetzende Ausweitung nationaler Ausschließlicher Wirtschaftszonen von 12 auf 200 Meilen. Letztere wird vor den Küsten „armer“ Staaten staatsvertraglich oft wieder eingeschränkt, um den Fangflotten der „Reichen“ den Zugang zu den Fischgründen zu öffnen.

vgl. den Fischratgeber „Fisch&Facts“
http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/artikel/fischratgeber_fisch_facts/

und die aktuellen Infos über einzelne Fischsorten und ihre Befischungssituation:
http://www.greenpeace-magazin.de/spezial/fischfuehrer/frame.html

Kampagne gegen Biopiraterie: Auftaktseminar

die buko-kampagne gegen biopiraterie will die politischen, sozialen und ökonomischen Komponenten der Biodiversität darstellen und dahinter stehende Interessen öffentlich machen. Sie kritisiert die vorherrschende Art und Weise, in der über biologische Vielfalt nur als Naturschutzthema geredet wird. Dadurch wird verschleiert, dass es multinationalen Konzernen in Zusammenarbeit mit staatlichen Forschungsinstituten um die Aneignung biologischer Vielfalt geht. Das ist Biopiraterie. Ihre Ablehnung steht im Zusammenhang mit einer radikalen Kritik des bestehenden Nord-Süd-Verhältnisses und des globalen Kapitalismus‘, seiner Herrschaftsformen und Machtstrukturen. Die Kampagne will Widerstand gegen Biopiraterie aufbauen und gesellschaftliche Alternativen diskutieren und unterstützen.

Auch beim G8-Gipfel werden geistige Eigentumsrechte Thema sein, mit denen auch Biopiraterie gerechtfertigt wird. Die Kampagne zu G8 und zur 9. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über biologische Vielfalt, die im Jahr 2008 in Deutschland stattfindet, startet mit einem Auftaktseminar: G8 zu COP 9! am 17.-19. November 2006
http://www.biopiraterie.de/index.php?id=297