23. Witzenhäuser Konferenz „Frohes Schaffen!? – Arbeit in der Landwirtschaft“

Die Konferenz findet vom 1. bis 5. Dezember in Witzenhausen (bei Kassel) statt.

Die Arbeitsbedingungen in der Land- und Lebensmittelwirtschaft sind sehr häufig durch Unsicherheiten geprägt und/oder schlecht bezahlt. Und das nicht nur für SaisonarbeiterInnen, sondern ebenso für Fachkräfte und Betriebsleiter_innen.
Darum wird es auf der Konferenz um folgende Fragen gehen:

Wie ist die Situation von Landwirt_innen in Europa und unter welchen ökonomischen Zwängen stehen sie?
Weshalb sind die Löhne auch für Fachkräfte so niedrig?
Welche Rolle spielen die Saisonarbeiter_innen und Arbeitsmigrant_innen in der Lebensmittelproduktion?
Vor welchen Herausforderungen stehen Gewerkschaften in der Landwirtschaft?
Wie können die Bedingungen für Auszubildende verbessert werden? Kann die Ökologische Landwirtschaft auf diesem Feld ein Vorreiter sein?
Welche Ansätze für die Verwirklichung guter Arbeitsbedingungen gibt es und wie können wir sie auch in der Landwirtschaft durchsetzen?

Wir freuen uns darauf, diese Fragen gemeinsam mit Euch und vielen interessanten, internationalen Referent_innen zu diskutieren, uns auszutauschen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft zu finden.

Es wird auch einen Workshop zu Solidarischer Landwirtschaft geben.
Die Anmeldung zur Konferenz ist ab sofort möglich. Bis zum 15. November gelten ermäßigte Preise für die Teilnahme. Für genauere Informationen zur Anmeldung und zum Programm gibts die Homepage:
www.konferenz-witzenhausen.de
facebook.com/23.witzenhaeuser.konferenz
Mail: konferenz(at)wiz.uni-kassel.de

Die Welt der Commons

9783837632453_216x1000Auf der Buchmesse just vorgestellt wurde das Buch von Silke Helfrich, David Bollier, Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.):Die Welt der Commons.Muster gemeinsamen Handelns, Oktober 2015, 384 Seiten, 19,99 € ISBN 978-3-8376-3245-3. Erschienen im transcript-verlag und sehr erfreulicherweise auch als open access.unter der Creative-Commons-Lizenz „BY SA 3.0 unported“: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/“ bislang als epub. Eine pdf-Version wird folgen.

Solidarische Landwirtschaft in der Schweiz [Rezension]

Von Burghard Flieger

showcoverDie Überschrift »Schweiz wie sie singt und lacht« hätte für diese Veröffentlichung auch gepasst. Es ist ein mitreißendes Buch, das hier von Bettina Dyttrich, Giorgio Hösli zur Solidarischen Landwirtschaft in der Schweiz herausgegeben wurde. Auch hier gibt es eine »Dreigliederung«. Im ersten Teil geht es um die
Hintergründe der solidarischen Landwirtschaft, ihre Geschichte, ihre Organisationen und die Bewegungen in den Nachbarländern der Schweiz. Der zweite Teil stellt fünfzehn beeindruckende Projekte aus der ganzen Schweiz vor. Im dritten, eher kurzen Teil wird die Umsetzung skizziert, aufbauend vor allem auf Erfahrungen in der Schweiz.

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Verbietet das Bauen!

Eine Streitschrift – rezensiert von Elisabeth Voß

Titel_Fuhrhop_BauenFür seine Streitschrift verwendet Daniel Fuhrhop den Titel, unter dem er bereits als Student 1996 im Architekturmagazin Skyline des Berliner Tagesspiegel einen polemischen Beitrag veröffentlicht hatte. Als Betriebswirt mit jahrelangem Architekturstudium gab er eigene Zeitschriften heraus und gründete den Architekturverlag Stadtwandel. Nach dem Tod eines engen Freundes stellte sich dem engagierten Naturschützer die Sinnfrage, er verkaufte 2013 seinen Verlag und startete den Blog „Verbietet das Bauen“. Im Sommer 2015 erschien nun das gleichnamige Buch.

Das Vorwort hat Uwe Schneidewind vom Wuppertal Institut beigesteuert, der in dem Buch „eine Landkarte für zukunftsweisende urbane Transformationsstrategien“ erkennt. Da Ökoeffizienz oft durch Wachstum kompensiert wird – der sogenannte Rebound-Effekt – sei Suffizienz wichtig, also die reale Minderung des Ressourcenverbrauchs. Fuhrhop liefert laut Schneidewind „einen wichtigen Beitrag zur Suffizienzforschung und -politik“.

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geld, viel geld und noch mehr geld

Marco Facci CC BY-NC-ND 2.0
Marco Facci
CC BY-NC-ND 2.0

„Mal Reich sein“ ist die Anwort vieler Jugendlicher, wenn ich sie in Bildungsseminaren frage, was sie sich für ihre Zukunft wünschen. Die Vorstellung von kein Geld haben, ein bisschen Geld haben und viel Geld haben, ist nicht schwer sich zu machen – aus eigener Erfahrung und im Zusammenleben mit anderen. Allerdings ist zwischen viel Geld haben und noch mehr davon haben und dann irgendwann vielleicht reich sein eine große Spanne, die mitunter den erlernten und vorstellbaren Zahlenhorizont verläßt und vor allem in den möglichen Lebensperspektiven der zum Beispiel von mir befragten Jugendlichen nicht vorkommen wird, denn Reiche bleiben unter sich.

Wie geht das?

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Gesundheit ist eine Ware

und damit wird Profit gemacht. Wir berichteten hier bereits von dem Vorstoß Indiens, die das teure Medikament Glivec mit dem Wirkstoff Imatinib von Novartis zur Behandlung von CM-Leukämie seit 2013 als Generika günstig selbst produzieren. Menschen können dort nun für 60 statt 3000 Euro im Monat behandelt werden.

Nun gibt es eine weitere Geschichte des Pharmakonzerns: In Kolumbien.

Das Krebsmedikament Glivec von Novartis gehört laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zu jenen Medikamenten, zu denen alle Menschen Zugang erhalten müssen. Kolumbien jedoch kann sich den hohen Preis für Glivec nicht leisten. Es hat deshalb im Mai eine sogenannte Zwangslizenz angestrebt, um so an günstigere Generika zu kommen. Dies hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) auf den Plan gerufen. In einem Brief an die kolumbianische Regierung verurteilt es diesen Schritt als «Zwangsenteignung des Patentinhabers» und betont: «Kolumbien ist eine wichtige Destination für Schweizer Investoren. Mehr als 16 000 Arbeitsplätze wurden so geschaffen.» Und jeder zweite lateinamerikanische Geschäftspartner eines Schweizer Investors profitiere vom Entwicklungsprogramm des Seco. Eine ziemlich unverhohlene indirekte Drohung für den Fall, dass Kolumbien mit seinem Vorhaben Ernst machen sollte. (WOZ, Nr. 38/2015 vom 17.09.2015)

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