Es gibt Grund zur Freude: In Indien haben Richter in einem Gerichtsprozess entschieden, dass ein günstiges Generika verkauft werden darf.
Damit verteidigten die Richter am Montag nach Ansicht von Menschenrechtsaktivisten den Zugang von Millionen Menschen vor allem in Entwicklungsländern zu günstigen Nachahmermedikamenten, sogenannten Generika (spiegel online).
Es handelt sich um das Medikament Imatinib, welches vom Novartis Pharmakonzern als Glivec zu Behandlung von Leukämie verkauft wird. Der Konzern hatte argumentiert, dass das Medikament, deren Einsatz in Indien über 3000 im Monat pro Patient_in kostet, wesentlich weiterentwickelt wurde. Die Richter sehen das nicht und damit keine hinreichende Grundlage für einen Patentschutz.
Ärzte ohne Grenzen begrüßen das Urteil, da das Medikament aus Indien nun exportiert werden kann. Die Behandlung mit dem Generika kostet ca. 60 Euro im Monat pro Patient_in. Das ermöglicht wesentlich mehr Menschen eine Behandlung mit dem Wirkstoff Imatinib, die durchaus Erfolg haben kann.
Das großartige an dieser Entscheidung ist auch, dass nun der Weg für andere Generika erleichtert sein könnte:
Die Entscheidung gegen Glivec könnte Analysten zufolge die Chancen von Firmen wie Pfizer und Roche schmälern, die ebenfalls in dem Land um Patentschutz streiten. Indische Gesundheitsaktivisten fordern seit Jahren billigere Medikamente. In Indien verdienen 40 Prozent der 1,2 Milliarden Einwohner weniger als einen Euro am Tag.