Datensammelwut im Schengenland

Fast zeitgleich zum aktuellen Trojanerskandal konnte man gestern auf HEISE noch eine weitere interessante Nachricht in Sachen staatlicher Datensammel- und Überwachungswut lesen:

Das Visa-Informationssystem (VIS) der Schengen-Staaten ist in Betrieb gegangen. Zunächst kommt das System in den Botschaften und Konsulaten der beteiligten europäischen Länder in der „Anwendungsregion Nordafrika“ zum Einsatz. Technisch ist VIS eine zentrale Datenbank, in der die biometrischen Informationen (Fingerabdrücke und Lichtbild) aller Antragsteller gespeichert werden. Dabei werden auch die Daten abgelehnter, annullierter und erneuerter beziehungsweise verlängerter Visumanträge gespeichert, ebenso die Daten der einladenden Personen, die jedoch nur fünf Jahre gespeichert werden dürfen. Neben der zentralen Datenbank (C-VIS) existiert in jedem Schengenstaat eine „nationale Schnittstelle“ (NI-VIS), über die Visumsbehörden und Strafverfolger Einsicht in die Datenbestände nehmen können. VIS sollte ursprünglich schon im Dezember 2009 starten, der Mitgliedsstaaten hatten aber wie beim Schengener Informationssystems (SIS) mit etlichen IT-Problemen zu kämpfen. (…) Eigens für VIS wurde 2008 das Forschungsprojekt BioDEV II ins Leben gerufen, das die Zuverlässigkeit der biometrischen Datenerfassung testen sollte. Dabei stellte sich heraus, dass die ersten 12.000 Datensätze unbrauchbar waren und die biometrische Erkennung dementsprechend nicht funktionierte. (…) Das Bundesinnenministerium betont, mit VIS würden die Antragsverfahren sowie die Kontrollen an den Grenzen verbessert und damit die Sicherheit im Hoheitsgebiet der Schengen-Staaten substanziell erhöht werden. (…)

Den kompletten Artikel findet man hier => Schengener Visa-Informationssystem gestartet

One Response to “Datensammelwut im Schengenland”

Hinterlasse eine Antwort