Das sagt Fania Brantsovskaya, die als Partisanin im Wilnaer Ghetto und im Rudnicker Wald gekämpft hat und – nebenbei bemerkt – am 1. September in Berlin zu erleben sein wird (ich werde zur rechten Zeit hier darauf hinweisen). Bewegt hat sich etwas, der Erfolg bleibt aber bescheiden: die Jüdischen Gemeinden Litauens, die vor dem Zweiten Weltkrieg Eigentum im Wert von etwa 100 Millionen Euro besaßen, werden nun mit 350.000 Euro vom litauischen Staat entschädigt. Wer polnisch versteht, kann hier sicher mehr erfahren, ansonsten kann man den Beitrag mit Fania Brantsovskaya im Deutschlandfunk nachhören.
Update
Kleiner Unterschied: DRadio Wissen spricht statt von 350.000 Euro von 37 Millionen Euro. Dann hätte sich der Wagen nicht nur symbolisch bewegt.
[…] Hier hatte ich nebenbei schon einmal darauf hingewiesen, nun also die gesamten Infos zu einer zweiteiligen Veranstaltung des Bildungswerks für Friedensarbeit e.V.:Unter dem Titel ‘s brent! – Faschismus, Widerstand und Gedenkpolitik in Litauen und Deutschland (Flyer als pdf) hat das Bildungswerk einige interessante Referenten eingeladen: an erster Stelle sicher die ehemalige jüdische Partisanin Fania Brantsovskaya, die am 1. September über ihre Zeit im Vilnaer Ghetto und bei den Partisanen spricht. Zusätzlich schildert der Historiker Christoph Dieckmann die Vorgeschichte des Holocaust in Litauen, dessen weitere Etappen, sowie die Rolle der Besatzer und litauischen Kollaborateure. Teil 2 der Veranstaltung findet am 3. September statt und kümmert sich um die Geschichtpolitik in Litauen und Deutschland. Dovid Katz, Professor für Jiddische Sprache und scharfer Kritiker des herrschenden Antisemitismus in Litauen, wird zahlreiche Beispiele für die “Vernebelung” (obfuscation) des Holocaust benennen. Gerd Wiegel, Referent der Bundestagsfraktion Die Linke für die Themen Rechtsextremismus/Antifaschismus, wird über aktuelle Auseinandersetzungen in der deutschen Gedenk- und Erinnerungspolitik berichten, die zunehmend auch unter dem Vorzeichen “zweier Diktaturen” steht. […]