Entschädigung vor Rückgabe

Arisiertes jüdisches Eigentum? Danach wird in Leipzig 1981 nicht gefragt. Heute schon. CC BY-SA 3.0 CC BY-SA 3.0 by. leberpieps
Arisiertes jüdisches Eigentum? Danach wird in Leipzig 1981 nicht gefragt. Heute schon. CC BY-SA 3.0 CC BY-SA 3.0 by leberpieps

Die Jewish Claims Conference (JCC) hat einen 50-Millionen-Dollar-Fond für jüdische Familien, denen Eigentum auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gehört, eröffnet. Eine etwa 1.500 Seiten umfassende Liste mit Namen und Firmennamen gibt Auskunft darüber, welche Menschen durch die nationalsozialistische Verfolgung und der damit einhergehenden Arisierung, ihre Wohnungen, Häuser, Firmen und Geschäfte samt Einrichtungen verloren haben und gegenüber der DDR keine Entschädigung einfordern konnten.

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„Der Wagen hat sich bewegt.“

Widerstandskämpfer der Fareinikte Partisaner Organisatzije

Widerstandskämpfer der Fareinikte Partisaner Organisatzije, Quelle: Wikipedia

Das sagt Fania Brantsovskaya, die als Partisanin im Wilnaer Ghetto und im Rudnicker Wald gekämpft hat und – nebenbei bemerkt – am 1. September in Berlin zu erleben sein wird (ich werde zur rechten Zeit hier darauf hinweisen). Bewegt hat sich etwas, der Erfolg bleibt aber bescheiden: die Jüdischen Gemeinden Litauens, die vor dem Zweiten Weltkrieg Eigentum im Wert von etwa 100 Millionen Euro besaßen, werden nun mit 350.000 Euro vom litauischen Staat entschädigt. Wer polnisch versteht, kann hier sicher mehr erfahren, ansonsten kann man den Beitrag mit Fania Brantsovskaya im Deutschlandfunk nachhören.

Update
Kleiner Unterschied: DRadio Wissen spricht statt von 350.000 Euro von 37 Millionen Euro. Dann hätte sich der Wagen nicht nur symbolisch bewegt.