The common crisis and the commons debate

banner_veranstaltung_commons_berlin Am 20.4. veranstaltet die Interventionistische Linke einen transnationalen Austausch-Workshop zur Produktion und Selbstverwaltung sozialer Güter und Rechte jenseits privater und staatlicher Besitzverhältnisse“. Zahlreiche Projekte aus Südeuropa sind eingeladen, um die Idee der Gemeingüter/Commons anhand von praktischen Initiativen zu diskutieren.

Dieser transnationale Austausch ist wichtig in Zeiten, in denen die internationale Solidarität in Deutschland schwächer ist denn je. Die Weltkriege mal ausgeklammert. Obwohl inzwischen klar ist, dass die deutsche Exportindistrie der große Gewinner des Euro ist und die relativ gute Wirtschaftslage in der BRD in direktem Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Wirtschaft ins Südeuropa steht, macht Deutschland weiter und zwingt über die Austeritätsargumentation Südeuropa zu Verarmungsprogrammen für die Bevölkerung. Wohlgemerkt Programmen, die Armut schaffen, nicht diese verringern sollen! Im Gegenzug werden die „Reformen“ (sprich Lohnsenkung und Abschaffung des Sozialstaats) in Südeuropa als „ein Warnsignal für den Wirtschaftsstandort Deutschland “ verstanden, das hiesige Reformtempo (sprich Lohnsenkungen und weitere Abschaffung des Sozialstaats) nicht zu verringern, so der DIHK-Experte Nothnagel in der ZEIT.  Und die deutschen DGB-Gewerkschaften tun… nichts. Als letztes Jahr am 14. November in Griechenland, Portugal, Spanien, Zypern, Malta und in Italien Millionen Menschen gestreikt haben, hat der DGB doch tatsächlich ein paar Kundgebungen angemeldet, wo sich aber hauptsächlich BewegungsaktivistInnen einfanden und eben nicht die Masse der Mitglieder. Stattdessen wird die Standortsicherung zum vordringlichen Ziel erklärt und DGB-Chef Sommer plant lieber die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, vermutlich ahnend, dass er und seine Bonzen die Bundeswehr brauchen werden, wenn die „Armutsflüchtlinge“ wirklich ernst machen. Bei der Zuwanderung der gutausgebildeten und enstprechend gut ausbeutbaren Söhne und Töchter aus Spanien usw., die derzeit schon ankommen, wird es nämlich nicht bleiben.
Auch die geplanten Bloccupy-Proteste in Frankfurt werden vermutlich mehr über die Mobilisierungsfähigkeit der radikalen Linken aussagen, als über eine breite Solidaritätsbewegung.

Vor diesem Hintergrund ist die Wiederbelebung der in der BRD etwas eingeschlafenen Debatte über Gemeingüter ein guter Versuch in direkter Kooperation mit südeuropäischen Linken nach Wegen zu suchen, den kapitalistischen Wahnsinn auszuhebeln. Denn der Kampf um die Produktionsmittel ist einer, den wir gewinnen müssen, auf dem Weg zur befreiten, selbstverwalteten Gesellschaft.

 

 

Hinterlasse eine Antwort