Eske Bockelmann, der Autor von Im Takt des Geldes, hat einen weiteren, kleineren, zu unrecht weniger beachteten Text geschrieben, mit dem er wesentlich direkter auf einige grundlegende Probleme bei der Aufhebung einer Wirtschafts- und Produktionsweise zu sprechen kommt, die uns als naturabhänigige Menschheit absehbar unsere Existenzgrundlage zerstört. Er fragt: Würde jemand das Geld abschaffen wollen? Und kommt zum imaginären, aber plausiblen Ergebnis:
Kein Arm zuckt, kein Finger rührt sich. Ich bleibe allein. Was ist nur falsch, was ist geschehen, was habe ich übersehen? Aber natürlich, eine ganze, große Kleinigkeit: dass es gar nicht geht. Denn es gibt Geld – und damit den Zwang zu ihm. Jede müde Mark, die einer besitzt, besteht auf dieser Welt als der Anspruch, in Gütern eingelöst zu werden, ein wohl geschützter, ein machtvoll überwachter Anspruch, auf dem jeder bestehen muss und der sich damit forterbt als immer er selbst und immer derselbe. Dieses große Eine, was wir hienieden besitzen, was uns ausmacht, worauf unsere Stellung in der Welt beruht – oder wodurch unsere Stellung ebendort auch ins Wanken gerät -, wir wollen es nicht aufgeben: Wäre es doch, als gäben wir uns auf. Und wir können es nicht aufgeben. Da gibt es ja mächtige Aufpasser, die es gar nicht gerne sehen, wenn selbst Staaten auf ihrem ureigensten souveränen Gebiet der Geldlogik einmal nur zu wenig Recht einräumen wollen. Sie sehen es nicht gerne und lassen es deshalb einfach nicht zu. Da wird dann offen erpresst, wird gemordet, intrigiert und nicht zuletzt auch richtig Krieg geführt. Kalt muss er heutzutage ja nicht mehr sein. Das mit der Abschaffung des Geldes kann man also, wie man so sagt, vergessen.
Der ganze Text ist unter seinem programmatischen Titel Die Abschaffung des Geldes online und schon vor einer Weile erschienen in den Streifzügen, der Zeitschrift mit dem Untertitel „Magazinierte Transformationslust“.