Überall in der Stadt entstehen ‚Energieabfälle‘ — an U-Bahnschächten, an Neonreklamen, an Entlüftungs- und Abgasanlagen usw. Die Künstler und Tüftler Myriel Milicevic und Hanspeter Kadel — alias Neighbourhood Satellites Energy Harvests — nehmen das zum Anlass, um über städtische Ressourcennutzung und alternative Energien nachzudenken und auch selbst technische Lösungen ‚mit Kniff‘ zu entwickeln, wie Energieabfälle dezentral, kleinteilig und umsonst genutzt werden könnten (siehe Bild).
Neighbourhood Satellites Energy Harvests untersucht sowohl die praktischen als auch die theoretischen Möglichkeiten einer alternativen, dezentralisierten Energieversorgung: Wie könnten Stadtbewohner diese überschüssigen Energievorkommen nutzen? Wie würden lokale Mikro-Energienetzwerke aussehen? Und welche sozialen und ökonomischen Strukturen würden entstehen?
Im August gibt es gleich zwei mal Gelegenheit, an den interdisziplinären (Kunst-)Projekten von Milicevic und Kadel teilzunehmen. Und zwar einmal bei der öffentlichen Installation ‚Underground Currents‚ im Rahmen des Kunstfestivals U10.
Wo? U-Bahnhof Neukölln
Wann? 11.8. bis 8.9. 2011
Und zweitens bei einem Workshop im Haus der Kulturen der Welt, der zu der Serie Überlebenskunst gehört und bei dem nicht nur geguckt und diskutiert, sondern auch selbst an sogenanten Energy Haverstern, also Energie-Ernte-Geräten zum Einsammeln von Abfallenergie in der Stadt, gebastelt werden darf .
Wo? Haus der Kulturen der Welt
Wann? 18.8. 2011, 10-17h
Unterstützung für ihre Projekte haben sich die beiden Energie- und Kunstaktivisten übrigens auch von anderen Künstlern, Wissenschaftlern und Bastlern geholt. Mit dabei sind bislang: Alex Demirovic // Fran Ilich // Franz John // Henrik Lebuhn // Sabine Nuss // Lieven Standaert. Deren Beiträge stehen als Texte und als Audiofiles zum Anhören demnächst online auf http://energyharvests.org.