Im vorliegenden dreizehnten Privatisierungsreport der GEW [hier als PDF] wird die Privatisierung des Bildungssystems anhand von Erfahrungen und Entwicklungen in den USA, in Großbritannien und Deutschland beschrieben und kritisiert. Thematisiert wird der Einfluss von privaten Stiftungen, kritisiert wird ein Modus der Politikberatung, dessen Bedeutung auch in der BRD in den letzten Jahren wächst. Stiftungen liefern Regierungen (oder Parteien) strategische Empfehlungen, „Expertise“ und Personal. In der „Räterepublik“ werden somit Stiftungen als zentrale Beratungsinstanzen hofiert – die Hartz-Kommission der roten-grünen Regierung ist dafür prominentes Beispiel, der Einfluss der Bertelsmann-Stiftung im Bildungsbereich ebenfalls. Regierungen kaufen sich auf diesem Wege Neutralität ein und können Verantwortung für ihre Politik in Teilen abwälzen.
Die zahllosen „neutralen“ Expertisen „neutraler“ Stiftungen im Bildungsbereich sind beispielhaft für diesen Sound des Sachzwangs. Der Privatisierungsreport trägt enorm viele Beispiele zusammen, leistet somit eine Art Gegenöffentlichkeit und macht versteckte Privatisierungstendenzen sichtbar.
- / Privatisierungsreport 13 (1,1 MB) „Private Stiftungen versus demokratischer Staat – wie der Neoliberalismus weltweit das öffentliche Bildungswesen untergräbt“
Lesenswert außerdem:
- Wernicke, Jens (Hrsg.). 2007. Netzwerk der Macht – Bertelsmann. Der medial-politische Komplex aus Gütersloh. Marburg: BdWi-Verlag.