Studierende und Prekarisierte aus verschiedenen europäischen Ländern haben sich Mitte Februar in Paris als Knowledge Liberation Front organisiert: „Our name is Knowledge Liberation Front, and we’re your crisis!“
Verfasst hat die KLF in Paris u.a. einen Call to action. Dort heißt es:
„Wir sind eine Generation, die permanent die Bedingungen der Prekarisierung erlebt: Die Universität ist nicht länger ein Lift der gesellschaftlichen Mobilität nach oben, sondern sie ist eine Fabrik der Prekarisierung. Doch die Universität ist auch kein geschlossener Bereich: Unsere Kämpfe für ein neues soziales welfare, gegen Prekarität und für die freie Zirkulation von Wissen und Menschen enden nicht an den Toren der Hochschule.
Die Notwendigkeit eines gemeinsamen transnationalen Netzwerks gründet auf unseren Kämpfen gegen den Bologna-Prozess und gegen die Kürzungen in den Bildungsetats, mit denen Europa auf die Krise antwortet. Da Staat und private Interessen bei der Umstrukturierung und Privatisierung der Universität Hand in Hand arbeiten, verfolgen unsere Kämpfe nicht das Ziel, den Status quo zu verteidigen. Regierungen retten und beschützen Banken, sie kürzen bei der Bildung. Wir wollen unsere eigene Universität schaffen – eine Universität, in der unsere Erfahrungen autonomen Lernens, anderen Forschens und freier Institute lebendig sind. Es ist eine (in diesem Sinne) freie Universität, die Universität der Studierenden, prekär Arbeitenden, Migrantinnen und Migranten, eine Universität ohne Grenzen.“
In Paris diskutierte die KLF die Formen des Konflikts – Demonstrationen, Besetzungen, Streiks – die die Forderungen nach einem freien Zugang zu Bildung, nach einem neuen Begriff von Wohlfahrt , globalen sozialen Rechten unterstreichen: „Für eine Bildung, deren Grundlage Kooperation ist – gegen Konkurrenz und Hierarchien“. Der Call to Action ruft zu transnationalen Aktionstagen am 24., 25. und 26. März 2011 auf, ein nächstes Treffen der Knowledge Liberation Front ist für Juni in London geplant. (Kontakt)
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