Die FAZ vom 14.7. berichtet vom Besuch des Wirtschaftsministers Glos (CSU) in Bagdad: „Nach dem kurdischen Norden, in dem der Wiederaufbau schon weit vorangeschritten ist, kommt nun auch weiter im Süden langsam wieder Bewegung in das in den Jahren des Embargos, des Krieges und des Terrors erstarrte Wirtschaftsleben. Das kann man schon daran erkennen, dass in den vergangenen Wochen und Monaten Minister und Investoren aus aller Herren Länder nach Bagdad geflogen sind, um sich einen Anteil am Wiederaufbau und bei der Privatisierung der Staatsunternehmen zu sichern. Auch deutsche Unternehmen sind darunter, manche mit jahrzehntealten Kontakten, andere ganz neu im Geschäft, aber wie: Der Zementproduzent berichtet von einer Umsatzrendite jenseits der Fünfzig-Prozent-Marke. (…)Die deutschen Unternehmen, die schon zu Saddams Zeiten im Irak gute Geschäfte machen, haben dort nach wie vor einen ausgezeichneten Ruf. Doch die Zeit drängt, denn die Privatisierungsprojekte haben begonnen und die üblichen Konkurrenten – allen voran selbstredend die Amerikaner, aber auch Chinesen, Russen und Franzosen – sind schon da. Frankreich führt Deutschland geradezu mustergültig vor, dass man gegen den Krieg, aber für das Geschäft sein kann. (…) Glos hebt hervor, wie sehr Berlin daran interessiert sei, dass Irak seinen Rang als einer der größten Ölproduzenten der Welt zurückgewinne. Das könne zur Stabilisierung des aus den Fugen geraten Ölmarktes beitragen. Der Wirtschaftsminister vergisst nicht zu erwähnen, welchen Beitrag Deutschland dazu leisten könnte: Die deutsche Wintershall habe sich um eine Lizenz für die Ölexploration im Irak beworben.„